Gesamtgehzeit 3¾ bis 4 Stunden, Höhenunterschied im Aufstieg rund 150 Meter, im Abstieg 250 Meter. Gaststätte in Rosenburg am Kamp.

ÖK25V Blatt 4311-Ost (Horn), Maßstab 1:25.000. Der neu trassierte Abschnitt unterhalb von Rosenburg ist noch nicht eingezeichnet.

Grafik: DER STANDARD

Wanderrouten entlang der Waldviertler Flüsse sind geradezu berühmt, eine Ausnahme bildet das Taffatal zwischen Horn und Rosenburg, durch das ein bequemer Weg führt, der aber relativ wenig begangen wird und auch bei geringer Schneelage keine Schwierigkeiten bereitet. Der Fluss hat sich stellenweise tief in das Urgestein eingegraben und bietet viele idyllische Plätzchen, auf denen die Spuren der Biber nicht zu übersehen sind.

Das Gewässer trieb früher etliche Mühlen und Sägen an, wie sich anhand der Relikte an Stauwerken und Kanälen feststellen lässt, jetzt überwuchert die Au die Ruinen. Als letzte schloss die Raschmühle in den 1980er-Jahren ihre Pforten.

Die großen Nager, die von der Donau in die Waldviertler Gewässer eingewandert sind, bekommt man kaum zu Gesicht, denn sie wagen sich meist erst in der Dämmerung ins Freie, um die Bäume zu fällen, Reiher - die sogar im Waldviertel überwintern - aber lassen sich beobachten.

Gute Verbindungen auf der Bahnlinie Hadersdorf-Kamp-Horn ermöglichen eine interessante Streckenwanderung, wobei man auch einen Teil des Kamptalweges begehen kann, der weitere schöne Abschnitte aufweist. Zwischen Rosenburg und Stallegg ist die Route neu trassiert und führt nun über einen steileren Hang. Dort ist auch die einzige nennenswerte, aber nicht allzu lange Steigung zu bewältigen.

Bei der Schneeschmelze kann es abschnittsweise gatschig sein, bei Hochwasser ist die Route unpassierbar. "Anstückeln" ist möglich, man könnte sogar bis Schönberg oder Zöbing marschieren, allerdings fast nur auf Asphalt. Die Wanderung lässt sich in Rosenburg abbrechen, man kommt direkt an der Haltestelle der Bahn vorbei.

Die Route: Vom Bahnhof Horn geht es durch die Bahnstraße in Richtung Zentrum, in der Wiener Straße stößt man auf die rote Markierung, die zur Taffa hinabführt. Am linken Ufer wandert man abwärts, am Zaun der Kläranlage entlang geht es in das enge Tal hinein. Später quert man auf das rechte Ufer, passiert einen mit Sicherungshaken gespickten Kletterfelsen und wandert unter der Umfahrung von Horn durch bis zur Straße Rosenburg-Horn. Unmittelbar davor geht es rechts hinauf, auf der Lehne erreicht man eine Kapelle und steigt dann nach Rosenburg ab. Gehzeit ab Bahnhof Horn rund 2½ Stunden.

Knapp oberhalb der Eisenbahnbrücke wechselt man auf zwei Stegen an das rechte Ufer des Kamp und folgt den blauen Markierungen flussabwärts. Nach einer Bahnunterführung muss man ein Stück in Serpentinen die steile Lehne hinauf, dann folgt der Abstieg nach Stallegg. Auf Asphalt - der Weg dient nun auch als Radroute - geht es weiter nach Gars am Kamp. Gehzeit ab Rosenburg 1¼ bis 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/12.02.2011)