Daniel Domscheit-Berg, ehemaliger Mitstreiter von Julian Assange, sah sich bei der Vorstellung seines Buches in Berlin mit Sabotagevorwürfen konfrontier

Foto: dpad

 Die globale Internet-Gemeinde spricht von einer "Schlammschlacht", doch Wikileaks-Aussteiger Daniel Domscheit-Berg will sein Buch über seine Zerrüttung mit Julian Assange partout nicht als Racheakt verstanden wissen. "Es ist kein Abrechnungsbuch", sagte der deutsche Informatiker mit Hacker-Vergangenheit am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin.

300 Seiten

Und dennoch: Auf 300 Seiten zieht Domscheit-Berg, der früher meist unter seinem Pseudonym Daniel Schmitt auftrat, eine höchst private Bilanz von drei Jahren an der Seite des australischen Wikileaks-Mitbegründers. Mit dem "paranoiden" Assange habe er sich in einem ständigen Ringen um Dominanz befunden. Ein Kampf, der im vergangenen September, inmitten eines publizistischen Höhenfluges bei Wikileaks, zu einem plötzlichen Ende kam. In seinem Buch "Inside Wikileaks - Meine Zeit bei der gefährlichsten Website der Welt" beschreibt der 32-jährige Mannheimer die kurze und heftige Geschichte einer Freundschaft, die zugleich die Geschichte einer revolutionären Internetplattform ist.

"Sabotage"

Nicht alles, worüber Domscheit-Berg spricht, dürfte dem bei Assange verbliebenen Wikileaks-Team gefallen, weshalb man Domscheit-Berg am Donnerstag schon vorsorglich "Sabotage" vorwarf und rechtliche Schritte ankündigte: Die ehemalige Nummer Zwei habe bei seinem Weggang essentielle Teile des Sicherheitssystems bei Wikileaks beschädigt und zudem wichtige Daten gestohlen. Domscheit-Berg wies noch am Donnerstag diese Vorwürfe zurück. (dpa, Reuters, red) 

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