Relativierung eines Zeitdrucks

Foto: UMJ / N. Lackner

Graz   - Das Universalmuseum Joanneum begeht sein 200-Jahre-Jubiläum mit einer Reihe von Ausstellungen, wobei sich das Thema "Zeit" als roter Faden durchs Programm zieht. Als erster Beitrag dazu ist ab  Freitag im Grazer Volkskundemuseum die Ausstellung "ZeitZeitZeit... Vom schnellen Leben und der Kunst des Verweilens" zu sehen. Es geht um Strategien, Zeit im Alltag zu gewinnen, um Zeitgeschenke und um Entschleunigung. Nach dem Entschleunigungsprinzip ist auch die Schau aufgebaut: nach einem hektischen Beginn wird zum Ende hin alles langsamer.

"Zeit betrifft uns alle und ist ein knappes Gut. Da unsere Zeit nicht unendlich ist, müssen wir lernen damit umzugehen", so Kuratorin Eva Kreissl über die Ausstellung im Volkskundemuseum. Als Zeitspeicher wäre das Museum der Ideale Ort zum Nachdenken über die Zeit und unseren Umgang mit ihr. In diesem Sinne lädt die Ausstellung "ZeitZeitZeit..." dazu ein, sich mit dem immer schneller werdenden Tempo in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der positiven Entschleunigung: Zu Beginn der Ausstellung erklingt das ungnädige Ticken einer Uhr zu einer unüberschaubaren Informationsfülle, am Ende wird in Erinnerungen an bestimmte Zeitabschnitte im Leben geschwelgt.

Das interaktive Erleben kommt dabei in den Räumlichkeiten des Volkskundemuseums nicht zu kurz, in der ganzen Ausstellung sind kaum Anschauungsobjekte zu finden. So wird bewiesen, dass fehlerloses Multitasking nicht möglich ist, in der sogenannten "Zeitbörse" können Zeitgeschenke gemacht werden. Auch das Warten spielt eine Rolle und die Strategien der Menschen, um Wartezeiten zu verkürzen. In der "Zeitapotheke" gibt es Rezepte zur Nutzung von Zeit, und der "Zeitspeicher" lädt dazu ein, Momente im Leben Revue passieren zu lassen. Ab Mai wird dann auch der Garten mit dem "Zeitloch" eröffnet. (APA)