Guitar Hero: Alle Saiten gerissen

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Die Spieleschmiede Activision Blizzard gibt seinen einstigen Verkaufsschlager "Guitar Hero" auf. Neben anderen Titeln wird auch das kultige Musik-Game 2011 nicht mehr weiterentwickelt, wie das Unternehmen bestätigt. Angesichts anhaltend fallender Verkaufszahlen in dem Genre zieht der Hersteller die Reißleine und wird die Geschäftssparte rund um "Guitar Hero" und "DJ Hero" schließen. Die sinkende Nachfrage nach musikorientierten Videospielen war zuletzt in der gesamten Industrie spürbar. Bei Activision Blizzard sind aber nicht nur die Gitarren verstummt.

Keine Renaissance

In diesem Jahr dürften die Gamer auf jegliche Neuveröffentlichungen aus dem Hause Blizzard vergeblich warten. Auf Nachfrage war aus dem Entwicklerstudio keine Stellungnahme erhältlich. Medienmeldungen zufolge ist 2011 jedoch kein einziger Release geplant. Erst 2012 kommen demnach wieder Spiele auf den Markt. Die Entscheidung, den vormaligen Chart-Stürmer Guitar Hero einzustellen, begründet Activision mit dem "Wunsch, sich auf die besten Möglichkeiten zu fokussieren, die das Unternehmen derzeit hat, um die weltbeste interaktive Unterhaltungserfahrung zu schaffen".

Neben "Guitar Hero" stellt Activision auch die Entwicklung des GTA-Konkurrenten "True Crime" ein. Das Skateboard-Spiel der Sportikone "Tony Hawk" wird zumindest für ein Jahr ausgesetzt. Insgesamt sollen Branchenberichten nach rund 500 Mitarbeiter entlassen werden.

Konkurrenz

2010 brachte es der Betrieb auf Erlöse von über 1,5 Mrd. Dollar - ein Plus von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Eine Renaissance wird dem Musik-Game-Markt allerdings nicht zugetraut. Activision Blizzard hat nicht nur die zunehmende Konkurrenz zugesetzt. Der Absatz in dem gesamten Bereich ist darüber hinaus schon im Jahr zuvor um 49 Prozent eingebrochen, weshalb die Industrie laut Experten deutliche Innovationen nötig gehabt hätte. Stattdessen geben die Entwickler dem sinkenden Interesse der User nunmehr klein bei. (pte, zw)

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