Bei der ATB blickt man "durchaus optimistisch in die Zukunft".

Foto: ATB

Wien - Die zur A-Tec gehörende ATB Austria Antriebstechnik AG will ihren obersteirischen Motorenstandort Spielberg offenbar verkleinern, betont in einer Aussendung am Donnerstag aber, dass eine "Schließung oder Verlagerung der Produktion in Spielberg kein Thema" seien. Laut einem Bericht des am Freitag erscheinenden "Format" soll die in Spielberg beheimatete Produktion von Industriemotoren auf "ein Minimum reduziert" werden.

Der frühere Voest-Chef Franz Struzl, der demnächst in den A-Tec-Aufsichtsrat einziehen wird, soll sich der ATB annehmen. Statt der Industriemotoren sollten künftig vermehrt an anderen Standorten gefertigte kleine Elektromotoren hergestellt werden, schreibt das Magazin unter Berufung auf einen unter Verschluss gehaltenen "Sanierungsplan".

Gegenteilige Darstellung

Die ATB beteuert dagegen, dass Spielberg im 1. Quartal 2011 eine Umsatzsteigerung um 16 Prozent erwarte und dass sich die dortige "Ertragssituation" verbessert habe. Die "Schließung oder Verlagerung der Produktion in Spielberg ist kein Thema", lässt sich ATB-Vorstandsvorsitzender Christian Schmidt in der Aussendung zitieren. Für Details der geplanten Maßnahmen war Schmidt am Donnerstagvormittag nicht erreichbar.

Laut Pressemitteilung sind wegen der um 30 Prozent höheren Stahlpreise im Motorenwerk in Spielberg allerdings "weitere Produktivitätssteigerungen geplant". In dem Werk werden an die 400 Mitarbeiter beschäftigt.

Der gesamte Konzern, der über ein Grundkapital von rund 26 Mio. Euro verfügt, hat laut den zuletzt verfügbaren Zahlen im 1. Halbjahr 2010 einen Gesamtperiodenverlust von 10,4 Mio. Euro bei einem Grundkapital von 26,7 Mio. Euro hinnehmen müssen (Konzernzahlen). Die letzte bekannte Eigenkapitalquote liegt bei 11,7 Prozent. Die ATB produziert auch in Serbien, Polen und China.

Die insolvente Konzernmutter A-Tec verfügt aus Haftungen für die Motorendivision rund 80 Mio. Euro bedingte Forderungen gegen den Motorenproduzenten, der an allen Standorten zusammengenommen noch rund 4.100 Mitarbeiter beschäftigt.

A-Tec-Vorstandschef Mirko Kovats soll auf der am Freitag stattfindenden Hauptversammlung nicht abgewählt werden und weiter im Management des Unternehmens bleiben, schreibt "Format". (APA)