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In der Börsenbranche bahnt sich sich eine Megafusion an.

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Frankfurt - Die angekündigte Megafusion zwischen der Deutschen Börse und dem transatlantischen Börsengiganten NYSE Euronext hat an den Märkten für Euphorie gesorgt. Die Aktien beider Börsen reagierten mit Kurssprüngen. Neben Anlegerschützern äußerten sich zahlreiche Analysten und Händler am Donnerstag positiv zu den Fusionsplänen. "Wir unterstützen das Vorhaben der Deutschen Börse, den Konsolidierungsprozess in der Branche aktiv voranzutreiben", erklärte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Vor allem, dass die Frankfurter bei der Fusion als führender Partner "am Steuer" sitzen sollten, sei erfreulich.

Die beiden Unternehmen hatten am Mittwoch erklärt, sie befänden sich in "fortgeschrittenen Fusionsverhandlungen". Ob es in diesem zweiten Anlauf zum Zusammenschluss komme, sei aber noch nicht sicher. Bereits 2006 hatte sich die Deutsche Börse um einen Zusammenschluss mit der Mehrländerbörse Euronext bemüht, war mit ihrem Vorhaben jedoch gescheitert. Letztlich übernahm damals die NYSE dann den paneuropäischen Börsenverbund Euronext.

Attraktiver Deal

"Ein attraktiver Deal, der auch strategisch sinnvoll ist", lautete das Urteil von Analyst Arnaud Giblat von der Schweizer Bank UBS. Er sieht für die Deutsche Börse vor allem Vorteile in der Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren. Aus Aktionärssicht sind laut Unicredit-Analyst Bernd Müller-Gerberding allerdings die Anteilseigner der NYSE die größeren Profiteure, auch wenn die Fusion seines Erachtens Vorteile für beide Seiten bringen dürfte.

Der Blick auf die Kursentwicklung beider Aktien bestätigt diese Einschätzung: Während die Titel der NYSE-Euronext am Mittwoch in New York um rund 14 Prozent stiegen und am Donnerstag im Pariser Handel etwas mehr als sieben Prozent gewannen, legten die Deutsche-Börse-Aktien nach einem Plus von acht Prozent zum Handelsauftakt zuletzt nur um knapp vier Prozent zu.

Unterdessen erklärte die Börse in Hongkong am Donnerstag, sie denke über mögliche Fusionen nach. Mit diesem Sinneswandel löste sie einen Kursrutsch aus. Die Börse werde die Chancen für Allianzen, Partnerschaften und andere Formen der Zusammenarbeit ausloten, die strategische Vorteile versprächen. Der Fokus liege dabei auf dem chinesischen Markt. (APA)