Norbert Darabos im "Report"

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Verteidigungsminister zu sein, das kann man sich als normaler Mensch ja gar nicht vorstellen. Gut, wenn man nichts gelernt hat, landet man leicht in Jobs mit geringer Perspektive. Aber Norbert Darabos hat eigentlich Geschichte und Politikwissenschaft studiert. Trotzdem ist er Politiker geworden und als ehemaliger Zivildiener ausgerechnet Verteidigungsminister.

Als solcher war er am Dienstag zum Rapport im Report bei Gabi Waldner. Anlass war Darabos' nicht immer lineare Argumentation bezüglich der Wehrpflicht. Empfand man bislang Mitleid für den Burgenländer, macht man sich nach dem Interview ernsthaft Sorgen.

Nach einer üppigen Ernte vom politischen Watschenbaum stand er zerknirscht wie der untauglich gemusterte Generalssohn vor Waldner, bestand aber darauf, alles richtig gemacht zu haben. "Ich sehe nicht, dass ich Glaubwürdigkeit verloren habe, ich glaube, dass ich Glaubwürdigkeit gewonnen habe." Selten sah man Glaube und Würde so weit von einander entfernt.

Apropos: Ein anderer Beitrag behandelte jene Wellen, die die letzte Diskussion Im Zentrum schlug. Dort verlas der bestgefönte Ex-Finanzminister aller Winde einen Brief an ihn: Zu intelligent sei er, zu schön, zu Karl-Heinz, zu verheiratet und all die andere Goderkraulereien, die in den letzten Tagen leidlich ausgewälzt wurden.

Im Parlament fragte der ORF Politiker, ob sie sich vorstellen könnten, Fan-Post an Grasser zu schreiben. Peter Pilz grinsend: "Erst wenn die Adresse Landesgerichtsstraße/Untersuchungshaft lautet."

Was der einstige KHG-Fanklub von Wolfgang Schüssel und Andreas Khol zur Sache meint, konnte, scheint's, nicht eruiert werden. (Karl Fluch, DER STANDARD; Printausgabe, 10.2.2011)