Von den über 75-Jährigen ist rund ein Zehntel von einem Schlaganfall betroffen.

Foto: obx-medizindirekt

Regensburg - Ein Schlaganfall ist ein Ereignis, das das Leben der Betroffenen von einer Sekunde auf die andere radikal verändert. Jedes Jahr erleiden rund 20.000 Österreicher erstmals einen Schlaganfall - das bedeutet ein Schlaganfall alle 6 Minuten. Rund jeder fünfte Schlaganfall-Patient überlebt den Schlaganfall nicht, 40 Prozent aller Patienten sterben innerhalb des ersten Jahres nach ihrer Erkrankung und 64 Prozent der Überlebenden bleiben bis an ihr Lebensende langfristig Pflegefälle, teilt der Reportagedienst obx-medizindirekt mit.

Höheres Risiko für Ältere

Das Risiko steigt mit dem Alter: Von den über 75-Jährigen ist rund ein Zehntel von einem Schlaganfall betroffen. Doch auch junge Personen, sogar Kinder können einen Schlaganfall erleiden. Obwohl die Sterblichkeitsrate in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen hat, sind Schlaganfälle immer noch die Todesursache Nummer drei. Bei Frauen gehen rund 15 Prozent der Todesfälle auf einen Schlaganfall zurück, bei Männern ist es rund ein Zehntel. Ein Großteil der Überlebenden hat mit Folgeschäden wie Sprachausfall oder Lähmungen zu kämpfen, viele werden zu einem Pflegefall.

Risikofaktoren

In acht von zehn Fällen wird er durch den Verschluss einer Ader im Gehirn ausgelöst. Verstopft ein Blutgerinsel eine Arterie im Hirn, hat dies Sauerstoffmangel zur Folge. Bleiben rechtzeitige Gegenmaßnahmen aus, tritt eine Schädigung der betroffenen Hirnregion ein. Die Folgen sind Lähmungen, Taubheitsgefühle, Sehstörungen, Sprach- oder Sprachverständnisstörungen. Die Ursache für die Entstehung eines Blutgerinnsels ist in den meisten Fällen eine Gefäßverkalkung, in der Fachsprache Arteriosklerose genannt. Verschiedene Risikofaktoren wie ein erhöhter Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, Diabetes, aber auch Stress können eine solche Gefäßverkalkung auslösen. Viel Bewegung, gesunde Ernährung und Alkohol in Maßen sind deshalb empfehlenswert.

Was tun bei einem Schlaganfall?

Machen sich Symptome wie Lähmungserscheinungen, Taubheit, Seh- oder Sprachstörungen bemerkbar, so muss unverzüglich der Notruf gewählt werden. Zwischen dem Schlaganfall und der Behandlung sollten nicht mehr als drei Stunden vergehen. Erfolgt eine fachgerechte medizinische Versorgung innerhalb dieser Frist, stehen die Chancen relativ gut, dass bleibende Schäden im Gehirn verhindert werden können. Die Behandlung an einer speziellen Schlaganfallstation, den so genannten  Stroke Units, führt zu einem besseren Ergebnis als die Behandlung an einer allgemeinen Krankenstation. Weniger Patienten sterben in der unmittelbaren akuten Behandlungsphase, viele werden  früher nach Hause entlassen und haben weniger Folgeschäden. (red)