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Das Rennen um die erste private Mondlandung geht in die heiße Phase. Das Unternehmen Astrobotic Technology hat bekannt gegeben, dass es für seinen Rover einen Flug mit einer "Falcon 9"-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX  gebucht hat. Der Start könnte demnach im Dezember 2013 erfolgen. Damit ist Astrobotic der erste Teilnehmer am Rennen um den Google Lunar X Prize, der einen derartigen Launch-Vertrag mit SpaceX geschlossen hat. Das Team hofft daher, sich den Millionen-Preistopf für das erste privat finanzierte Roboter-Fahrzeug auf dem Mond sichern zu können.

Rover-Speerspitze

Geplant ist, dass die Oberstufe einer Falcon 9 die Astrobotic-Payload auf eine viertägige Reise zum Mond schickt. Für eine sanfte, sichere Landung auf dem Erdtrabanten sollen Technologien sorgen, die an der Carnegie Mellon University für autonome Fahrzeuge entwickelt wurde. Dabei soll die Mission auch Daten für die NASA liefern, wie ein Raumfahrzeug ganz gezielt an einem bestimmten Punkt der Mondoberfläche landen kann. Dann wird der Astrobotic-Rover über einen Zeitraum von drei Monaten die Mondoberfläche erforschen.

Geplant sind unter anderem eine Übertragung von 3D-Videos zur Erde sowie die Suche nach Spuren von Wasser. Der Rover soll damit die Speerspitze für ein neues Zeitalter der Lunarforschung und den Anfang einer ganzen Kampagne von Mondmissionen bilden. Die langfristigen Ziele des Unternehmens sind hochgesteckt, sieht es doch Roboter als Wegbereiter für eine künftige Mondbasis. Ob und wie schnell weitere Missionen wirklich folgen, bleibt freilich abzuwarten - immerhin hatte Astrobotic noch vor zwei Jahren gehofft, schon 2010 einen Roboter auf den Mond zu bringen.

Preisrennen

Jedenfalls ist Astrobotic das erste der derzeit 21 für den Lunar X Prize genannten Teams, das tatsächlich einen Raketenstart beim bevorzugten Launch-Partner SpaceX gebucht hat. Somit ist das Unternehmen zumindest im Moment in der Pole-Position im Preisrennen, das von Google gesponsert wird. Dabei geht es immerhin um bis zu 20 Mio. Dollar für den ersten privaten Mond-Rover, der zumindest 500 Meter zurücklegt und HD-Videos zur Erde sendet. Zudem sind vier Mio. Dollar an Zusatzpreisen für bestimmte Aufgaben ausgeschrieben. Dazu zählen beispielsweise das Finden von Wasser oder eine Präzisionslandung in der Nähe wichtiger Mond-Sehenswürdigkeiten. Bei Astrobotic war davon die Rede, an den Ort der ersten Mondlandung im Rahmen von Apollo 11 zurückzukehren. (pte)

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