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Polizisten suchen nach den beiden verschwundenen Zwillingsschwestern.

Foto: AP/Donato Fasano

Die Suche nach den vermissten Zwillingsschwestern, deren Vater im süditalienischen Cerignola Selbstmord begangen hat, ist weiter ausgedehnt worden. Nachdem am Sonntag bereits 100 Trupps von Feuerwehr, Polizei und Carabinieri mit Hubschraubern und Hundestaffeln rund um die apulische Ortschaft Cerignola im Einsatz waren, um Spuren der beiden Sechsjährigen zu finden, wird nun auch an der Amalfi-Küste gesucht. Denn einige Stunden vor seinem Selbstmord hatte der Schweizer in Vietri sul Mare an der Amalfi-Küste gespeist, allerdings ohne seine beiden sechsjährigen Töchter.

Der 43-jährige Vater, der in Saint-Sulpice unweit von Lausanne lebte, hatte am 28. Jänner die Töchter für ein gemeinsames Wochenende abgeholt. Anstatt sie am 30. Jänner der Mutter zurückzubringen, von der er getrennt lebte, verschwand der Mann mit den Kindern, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Am 31. Jänner wurde er in Marseille gesehen. Von dort aus schickte er seiner Frau italienischer Abstammung eine Postkarte, in der er geschrieben hatte, er fühle sich ohne sie verzweifelt. Die Frau alarmierte daraufhin die Polizei.

Die Untersuchungen ergaben, dass der 43-Jährige in Marseille von Bankomaten insgesamt 7.500 Euro abgehoben hatte. In seiner Tasche wurden jedoch lediglich 100 Euro gefunden. Die Ermittler fragen sich, wo der Schweizer die Geldsumme ausgegeben haben könnte. Die Ermittler entdeckten auch, dass der Mann in Marseille drei Fahrkarten nach Korsika gekauft hatte, die Insel jedoch nie erreicht hatte.

Selbstmord am Donnerstag

Der 43-Jährige war am Donnerstagabend in Cerignola vor einen Hochgeschwindigkeitszug der Strecke Mailand-Bari gesprungen und sofort tot gewesen. Warum er sich in Apulien aufhielt und wann er dort angekommen war, blieb vorerst unklar. Das Auto des Mannes fanden die Ermittler auf einem Parkplatz des Bahnhofs von Cerignola, doch von den Mädchen gab es keine Spur.

Inzwischen wurde auch ein Testament des Mannes gefunden. Darin schrieb er, dass er seine Eigentumswohnung seiner Ex-Frau hinterlassen wolle. Die Ermittler vermuten, dass der Schweizer schon länger die Absicht gehegt hatte, sich das Leben zu nehmen.

Die Mutter der Zwillinge hofft, dass ihre Töchter noch am Leben sind. "Er liebte sie über alles", sagte die 44-Jährige. Der Polizei übergab sie Decken und Kleider ihrer Kinder, die den Hunden bei der Suchaktion nützlich sein könnten. Die Frau kann sich nicht erklären, warum ihr Ex-Mann die Ortschaft Cerignola für seinen Selbstmord gewählt habe. Er hatte zuvor keinerlei Verbindungen zu dieser Gegend gehabt. (APA)