Moskau - Moskaus Ex-Bürgermeister Juri Luschkow soll laut einem Bericht des russischen Rechnungshofs innerhalb von zwei Jahren 215 Milliarden Rubel (5,36 Mrd. Euro) veruntreut haben. Ein Teil des während der Jahre 2008 bis 2010 verschleuderten Geldes soll die Stadtverwaltung einer von ihr kontrollierten Fluggesellschaft zugeschanzt haben.

Luschkow bestreitet die Vorwürfe. Präsident Dmitri Medwedew hatte Luschkow im September vergangenen Jahres nach 18-jähriger Amtszeit entlassen, weil dieser ihn in einem Zeitungsbericht kritisiert hatte.

Luschkow hatte zuletzt viel Kritik auf sich gezogen: Die Bauarbeiten an der wichtigsten Verbindungsstraße zum Flughafen Scheremetjewo lösten im Juli lange Staus aus; während der verheerenden Waldbrände im August blieb das Stadtoberhaupt dann in den Ferien in Österreich, statt sich solidarisch mit den Bürgern seiner von Smog geplagten Stadt zu zeigen.

Den Ausschlag gab anscheinend zuletzt die Kritik Luschkows an der Entscheidung Medwedews, den Bau einer Schnellstrasse durch einen Wald bei Moskau zu unterbinden. Luschkow ist mit Jelena Baturina, der reichsten Frau Russlands, verheiratet. (APA)