Bild nicht mehr verfügbar.

Ein ausgetrocknetes Gebiet des Caapiranga-Sees im Amazonas im November 2010 - Forscher prognostizieren der Regenwaldregion eine düstere Zukunft.

Foto: REUTERS/Ricardo Moraes

Buenos Aires - Den neuesten Daten zufolge übertraf die Dürre 2010 im Amazonas-Regenwald sogar noch das extrem trockene Jahr 2005. Der Urwald könnte im schlimmsten Fall durch den Klimawandel von einem Kohlendioxid-Speicher zu einer Quelle von Kohlendioxid (CO2) werden, schreiben britische und brasilianische Forscher in der Zeitschrift "Science".

Die Wissenschafter unter Leitung von Simon Lewis von der Universität Leeds und Paulo Brando vom brasilianischen Forschungsinstitut Ipam berichteten, dass die Dürre im vergangenen Jahr ein massives Baumsterben auslöste. Wahrscheinlich würden dadurch insgesamt mehr als fünf Milliarden Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Zum Vergleich: Die USA haben 2009 insgesamt 5,4 Milliarden Tonnen Kohlendioxid durch Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas freigesetzt.

"Düstere Zukunft"

"Dass zwei so gewaltige (Dürre-)Ereignisse in so kurzer Abfolge eintreten, ist extrem ungewöhnlich, stimmt aber leider mit den Klimamodellen überein, die dem Amazonasbecken eine düstere Zukunft voraussagen", schrieb Lewis. Denn Dürren wie 2005 und 2010 könnten als Folge des Klimawandels immer häufiger werden.

Das Amazonasbecken erstreckt sich über eine Fläche von sechs Millionen Quadratkilometern. Normalerweise absorbiert der Regenwald, der sich etwa über 5,5 Millionen Quadratkilometer erstreckt, durch Photosynthese rund 1,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. (APA/dpa/red)