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Luken dicht, und das für lange Zeit: Ein Aufenthalt im "Dschungelcamp" wäre für die Teilnehmer des "Mars-500"-Projekts kaum eine kurze Anekdote.

Foto: REUTERS/Sergei Karpukhin

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Blick zurück: So frisch werden die wackeren Sechs lange nicht mehr aussehen und duften - das Experiment ist noch nicht einmal bei der Halbzeit angelangt.

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Moskau - Auch das Öffnen einer Tür kann zum Spektakel werden, es kommt nur auf den Kontext an: Seit Juni 2010 sind nämlich sechs "Astronauten" im Rahmen des Experiments "Mars-500" auf einer simulierten Reise zum Mars unterwegs - in anderen Worten: Sie sind seit Juni in einem Isolationscontainer in Moskau eingesperrt. Da sie nun gewissermaßen den Orbit des Mars erreicht haben, steht in wenigen Tagen die "Landung" auf dem Roten Planeten an.

Wie das Institut für Biomedizinische Probleme in Moskau mitteilte, wird sich die Besatzung schon bald aufteilen - nur drei Probanden dürfen den 30 Tage langen Aufenthalt auf dem Planeten simulieren. Die Crew - drei Russen, zwei Westeuropäer und ein Chinese - hat fortan Zugang zur "Landekapsel" - einem als Stauraum genutzten Modul des mit Kameras überwachten Wohncontainers in der russischen Hauptstadt. Dies bringt keine gewaltige Erhöhung des Bewegungsspielraums, aber immer noch mehr Abwechslung, als die drei Unglücklichen haben, die das Michael-Collins-Schicksal ereilt: Er verblieb als "Apollo 11"-Kommandant im Orbit, während seine Missionskollegen Neil Armstrong und Buzz Aldrin über den Mond spazieren durften.

Insgesamt dauert das Projekt "Mars-500" genau genommen 520 Tage, so lange benötigt schätzungsweise eine Expedition zum Mars und zurück. In dieser Zeit müssen die Teilnehmer für 105 Experimente zur Verfügung stehen, darunter elf aus deutschen Ideenschmieden. Hauptziel des Projekts ist es aber, herauszufinden, wie gut ein Team mit langfristiger Isolation, Langeweile und zwischenmenschlichen Spannungen auf engstem Raum umgehen kann. (APA/red)