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Premier Neves bei seiner Rede vor der Vollversammlung der UN in New York.

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Auch der Posten von Staatspräsident Pedro Pires (m.) wird in den kommenden Monaten neu ausgeschrieben.

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Am Sonntag wählen die Bewohner der Kapverdischen Inseln ein neues Parlament. Als Favoritin gilt die sozialdemokratische, panafrikanische Unabhängigkeitspartei (PAICV) von Premierminister José Maria Neves, die vor dem Systemwechsel 1990 als sozialistische Staatspartei regierte und sich seit der Wende mit der bürgerlichen Bewegung für Demokratie (MPD) abwechselt. Neves, 50, ist der vierte Premier der Kapverden, regiert seit genau zehn Jahren und ist zugleich der erste Regierungschef der PAICV seit der Wende.

Die ehemalige portugiesische Kolonie vor der Küste des Senegal im Atlantik blickt auf 35 Jahre Unabhängigkeit und zwanzig Jahre Demokratie zurück. Von den knapp 500.000 Einwohnern sind nur etwa 270.000 im Land selbst wahlberechtigt, auch eine Folge der extrem jungen Bevölkerungsstruktur - drei Viertel sind unter 15 Jahre alt - und den Auswanderungswellen früherer Jahrzehnte.

Das politische System der Kapverden hat auch auf die starke Diaspora reagiert, drei Wahlbezirke ("Amerika", "Afrika", "Europa/Rest") und sechs Sitze im Parlament in der Hauptstadt Praia sind den etwa 38.000 Auslandswählern vorbehalten. Die größten kapverdischen Communitys bestehen heute in der alten Kolonialmacht Portugal, den USA und Frankreich.

Bei den Wahlen 2006 erreichte die PAICV mit 41 Sitzen oder 52 Prozent der Wählerstimmen die absolute Mehrheit. Die massiven wirtschaftlichen Probleme der Inselgruppe - 90 Prozent der Nahrungsmittel müssen aufgrund der unwirtlichen Böden importiert werden - lassen aber einen knapperen Ausgang der Wahl erwarten. (red)