London - Die neuesten Enthüllungen von Wikileaks haben die Al Kaida ins Auge gefasst. Demnach soll das Terrornetzwerk aktiv damit beschäftigt sein, Nuklearmaterial zum Bau radioaktiver Bomben zu beschaffen. Bereits im Jänner 2009 sollen laut einem Bericht der US-Vertretung bei der Nato ranghohe Sicherheitsvertreter bei einem NATO-Treffen vor einem Programm "selbstgebastelter radioaktiver Sprengsätze" der Terrororganisation gewarnt haben.

Wie die britische Zeitung "The Telegraph" am Mittwoch weiter unter Berufung auf mehrere veröffentlichte Depeschen berichtete, könnten solche "schmutzigen" Bomben gegen Soldaten in Afghanistan eingesetzt werden. Dann würde bei einer Explosion das umliegende Gebiet für mehrere Jahre verseucht werden.

Gefährliches Spielzeug

Bereits im Jahr 2008 wurde das US-Sicherheitspersonal demnach davor gewarnt, dass die Islamisten die technischen Kenntnisse zum Bau solcher Bomben hätten und zudem über zweifelhafte Organisationen das nötige Material bezögen. So wurde den Depeschen zufolge etwa an der kasachisch-russischen Grenze ein Güterzug mit waffenfähigem Material entdeckt.

Einem anderen von Wikileaks veröffentlichten Dokument zufolge äußerte der deutsche Innenminister Maiziere bei einem Treffen mit US-Heimatschutzministerin Napolitano im Jänner 2010 Bedenken hinsichtlich der Flugsicherheit. De Maizière habe seine Furcht zum Ausdruck gebracht, dass Al Kaida "Kinderspielzeug benutzen könnte, um Bomben an Bord zu bringen", hieß es darin. (APA)