Mögliche Provisions-Zahlungen der Kärntner Hypo-Alpe-Adria Bank sorgen für neues Ungemach beim derzeit in Salzburg in U-Haft sitzenden Ex-Ministerpräsidenten Kroatiens, Ivo Sanader. Derzeit ermittelt ja die Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Geldwäsche gegen ihn. Wie heute im Ö1-Morgenjournal zu vernehmen war, liegen bei der Klagenfurter Staatsanwaltschaft nur auch Hinweise vor, dass Sanader Provisionen von der Kärntner Hypo erhalten haben soll.

Sanader soll den Informationen der Staatsanwaltschaft zufolge in den 1990er Jahren möglicherweise doch Provisionen gefordert haben. Er war damals Vize-Außenminister Kroatiens und soll bei Kreditvergaben der Hypo an kroatische Regierungsstellen mitgemischt und dafür Provisionszahlungen vereinbart haben, heißt es im ORF-Radio am Mittwoch. Dem Vernehmen nach geht es um Zahlungen in Höhe von mehreren Millionen Schilling. Die damaligen Hypo-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger sollen die Provisionszahlungen an Sanader genehmigt haben.

Noch kurz vor Weihnachten beteuerte der Ex-Premier Kroatiens vor dem U-Ausschuss, in Sachen Hypo ein reines Gewissen zu haben. Er habe nie Gelder oder Provisionen verlangt oder erhalten, hat Sanader damals unter Wahrheitspflicht ausgesagt. Sollten weitere Ermittlungen die Verdachtslage erhärten, so könnte Sanader in Österreich ein Verfahren wegen falscher Zeugenaussage vor dem U-Ausschuss drohen. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Wie Ö1 berichtet, enthielt sich die Klagenfurter Staatsanwaltschaft jeglichen Kommentars. (red)