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Detroit - Die US-Amerikaner gönnen sich mit dem Abklingen der Wirtschaftskrise neue Autos. Nachdem die Arbeitslosigkeit langsam zurückgeht und die Menschen wieder mehr Geld in der Tasche haben, sind die Verkaufszahlen zu Jahresbeginn nach oben geschnellt. Besonders beliebt waren wie zu Vorkrisenzeiten die spritschluckenden Pick-up-Trucks und Geländewagen. "Jänner war ein guter Monat", sagte der US-Verkaufschef von Branchenprimus General Motors, Don Johnson, am Dienstag in Detroit. Der Jänner zählt üblicherweise zu den schwächsten Verkaufsmonaten für die Autohersteller.

Die Autokonzerne vermeldeten fast durch die Bank prozentual zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auffallend dabei war, dass vor allem Privatleute zuschlugen, wie GM und Ford unisono anmerkten. Bisher war die Erholung auf dem US-Automarkt eher von den Firmenkunden und hier speziell von den Autovermietern getragen worden. Die Hersteller räumen den Flottenbetreibern jedoch hohe Rabatte ein, was den Profit schmälert.

Marktführer General Motors verkaufte knapp 179.000 Wagen im Jänner (plus 22 Prozent), Ford kam auf gut 127.000 Autos (plus 13 Prozent), Chrysler als kleinster der "Big Three" wurde mehr als 70.000 Wagen los (plus 23 Prozent). Die meistverkauften Wagen waren bei allen dreien die großen Pick-up-Trucks: Chevrolet Silverado, Ford F-Serie beziehungsweise Dodge Ram. Die Verkaufszahlen schnellten hier um bis zu 30 Prozent nach oben.

Trend

Von diesem Trend profitieren auch die deutschen Autobauer. So konnte Mercedes die Verkäufe seiner großen M- und GL-Geländewagen um bis zu 29 Prozent steigern. Der bayerische Rivale BMW vervierfachte nach einem Modellwechsel beinahe den Absatz seines X3 und schlug auch deutlich mehr große X5 los. Beide Konzerne fertigen ihre Geländewagen direkt vor Ort. Senkrechtstarter Audi, der die Wagen importiert, wurde bis zu 60 Prozent mehr Q5 und Q7 los.

Die deutschen Premiumhersteller konnten auch mehr ihrer Pkw unters Volk bringen. Die Massenmarke VW profitierte mit einem Absatzplus von 2 Prozent auf 18.400 Wagen dagegen nur unterdurchschnittlich vom boomenden US-Markt. Hier ist und bleibt die Mittelklasse-Limousine Jetta der Verkaufsschlager. Ein neuer, großer US-Passat kommt erst später im Jahr auf den Markt.

Toyota verkaufte 17 Prozent mehr Fahrzeuge und enttäuschte damit Marktbeobachter. Das Unternehmen kündigte neue Rabattmaßnahmen an. Die Japaner hatten im Jänner wegen möglicher Mängel erneut massenweise Autos in die Werkstätten gerufen. (APA/Reuters)