Wien - Nicht nur die Möglichkeit zur elektronischen Stimmabgabe bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) hat sich nicht durchsetzen können. Auch das im Zuge des E-Voting-Testlaufs 2009 eingesetzte elektronische Wählerverzeichnis wird es bei den heurigen ÖH-Wahlen nicht mehr geben, wie das Wissenschaftsministerium bestätigte. Vor zwei Jahren hatte dieses zu zahlreichen Problemen bei der Papierwahl geführt. So konnten Studenten teilweise nicht bzw. mehrfach wählen. Das Ministerium sprach damals von fehlerhaften Dateneingaben der einzelnen Unis.

Das Ministerium begründet den Verzicht auf ein elektronisches Wählerverzeichnis damit, dass dessen Einsatz ohne E-Voting "nicht notwendig" sei. Der Einsatz würde Mehrkosten verursachen, es sei aber kein klarer Mehrwert erkennbar. Manche Unis haben allerdings schon vor dem E-Voting-Versuch digitale Wählerverzeichnisse geführt.

Nicht einmal jeder Hundertste wählte elektronisch

Beim elektronischen Wählerverzeichnis wurden die Daten der einzelnen Unis zentral zusammengeführt, um E-Voting zu ermöglichen. 2009 hatten 2.161 Studenten ihre Stimme elektronisch abgegeben, das ist weniger als ein Prozent. Bei der Auszählung der Stimmen war es wegen Problemen mit dem wegen des E-Votings erstmals eingesetzten neuen Wahladministrations-System zu massiven Verzögerungen gekommen. An der Uni Graz war es etwa auch 22 Stunden nach Schließen der Wahllokale nicht gelungen, ein Ergebnis zu liefern. (APA)