Jos - In Nigeria haben Soldaten am Samstag das Feuer auf Studenten eröffnet, die gegen die andauernde Gewalt zwischen Christen und Muslimen protestiert hatten. Laut Augenzeugenberichten kamen mindestens fünf Menschen ums Leben. Am Vorabend hatten in der Stadt Jos christliche Studenten Muslime angegriffen, die einen Toten begraben wollten. Bei dem Angriff wurde ein Muslim getötet, wodurch es am Samstagmorgen (Ortszeit) zu Vergeltungsangriffen auf christliche Kirchen in der Region kam.

Nach Angaben eines Armeegenerals eröffneten die Soldaten das Feuer auf die Studenten, weil diese sich geweigert hätten, auf den Campus der Universität von Jos zurückzukehren. Über Tote sei ihm nichts bekannt. Augenzeugen berichteten, dass Studenten aus Empörung über den Tod von Kommilitonen auf die Soldaten zuliefen. Unterdessen rissen muslimische Randalierer eine baptistische Kirche nieder. Eine weitere christliche Kirche wurde in Brand gesetzt, wie der Sprecher einer christlichen Organisation, Mark Lipdo, sagte. Der Gewalt seien mindestens drei Menschen zum Opfer gefallen, darunter ein siebenjähriges Kind.

Die Stadt Jos und Umgebung sind in jüngster Zeit wieder Schauplatz blutiger Gewalt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) fielen dort 2010 mindestens 1.000 Menschen der Gewalt zum Opfer. Im vergangenen Monat kame 200 weitere ums Leben. (APA/dapd)