Berlin - Franz und Rosemarie Stadler erhalten für die Leitung des vielfach ausgezeichneten Programmkinos filmkunst 66 in Berlin Charlottenburg die Berlinale Kamera. Die Auszeichnung für Filmpersönlichkeiten oder Institutionen wird dem Ehepaar am 15. Februar überreicht, wie die Internationalen Filmfestspiele Berlin am Freitag mitteilten. Weitere Gewinner sind demnach der scheidende Arte-Präsident Jerome Clement sowie die israelische Filmpionierin Lia van Leer.

Franz Stadler übernahm 1971 das Zwei-Säle-Kino in der Bleibtreustraße und hat es durch anspruchsvolle Programmierung innerhalb kurzer Zeit als eine der wichtigsten Institutionen des Independent-Kinos in Berlin etabliert. 1999 wurde er für seine Verdienste um das Kino mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Clement prägte als Gründer und langjähriger Präsident von Arte das Gesicht des deutsch-französischen Kultursenders. Am 14. Februar um 17.30 Uhr wird er auf dem Arte-Empfang in der Akademie der Künste mit der Berlinale Kamera geehrt.

Filmliebhaberin van Leer rief mehrere Filmclubs ins Leben und gründete 1960 das Israel Film Archive, viele weitere Initiativen folgten. Sie erhielt unter anderem 2004 den Israel Prize für ihr Lebenswerk und ihren Beitrag für die Gesellschaft und den Staat Israel.

Die Berlinale Kamera wird seit 1986 überreicht. Seit 2004 wird die Trophäe vom Düsseldorfer Goldschmied Georg Hornemann gestiftet. Sie hat seit der Berlinale 2008 ein neues Design: aus 128 Einzelteilen, einer echten Kamera nachempfunden. (APA)