Wien - Die heimische Industrie ist zu Jahresbeginn 2011 wieder zuversichtlich. Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex hat im Jänner mit 60,3 Punkten den Rekordwert vom April des vergangenen Jahres annähernd erreicht. Die Aufträge steigen schneller und auch die Produktion wird rascher ausgeweitet als zuletzt. Damit lege auch die Beschäftigung im Rekordtempo zu, heißt es in einer Aussendung der Bank Austria am Freitag.

Problematisch sei der starke Anstieg der Preise, relativiert Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer. Bei den Einkaufspreisen hat es den stärksten Anstieg seit Beginn der Datenerhebung gegeben. Das betreffe neben Brennstoffen und Energie viele Industriemetalle, elektronische Bauteile, Kunststoffe und Agrarrohstoffe. Die Industrie habe dank starker Nachfrage die höheren Kosten besser als in den Vormonaten an die Kunden weitergeben können.

Insgesamt weise der Index, der ab 50 Punkten auf ein Wachstum hindeutet, "auf eine in dieser Dynamik und Breite bisher in der 12-jährigen Umfragegeschichte noch nicht erfasste Verbesserung der Geschäftslage der heimischen Industrieunternehmen" hin. Alle Komponenten seien gestiegen.

Das Auftragsplus sei das zweithöchste seit Beginn der Datenerhebung gewesen. Dabei haben die Bestellungen nicht nur aus dem Ausland, sondern auch aus dem Inland zugelegt. Die Unternehmer gewinnen zunehmend Vertrauen in die Nachhaltigkeit der laufenden Konjunkturerholung und die Erwartung einer weiterhin günstigen Auftragsentwicklung nimmt zu, meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. So haben über 20 Prozent der Betriebe im untersuchten Monat neue Jobs geschaffen, während in nur 6,5 Prozent Personal abgebaut wurde.

Die Auslastung der heimischen Industrie liege nun wieder über dem langjährigen Durchschnitt. Viele Industriebetriebe seien offenbar bereits an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Inzwischen habe sich sogar ein Investitionsnachholbedarf aufgebaut. (APA)