Berlin - Der Verhaltensforscher Günter Tembrock ist im Alter von 92 Jahren in Berlin gestorben. Tembrock, dienstältestes Mitglied der Humboldt-Universität (HU), galt als bedeutendster Forscher auf dem Gebiet der Verhaltensbiologie in der DDR. Der HU, die seinen Tod am Donnerstag mitteilte, blieb er auch nach seiner Emeritierung bis zuletzt eng verbunden.

Tembrock schrieb zahlreiche Fachbücher und baute in Berlin das größte Tierstimmenarchiv Europas auf. Es umfasst mehr als 100.000 Aufnahmen von Tierstimmen und ist heute im Naturkundemuseum untergebracht. Auf Tembrock geht der Begriff der Bioakustik zurück, den er 1959 in seinem ersten Buch über Tierstimmen aus dem Englischen übertrug. Populär wurde er in der DDR in den 80er Jahren unter anderem mit der Fernsehsendung "Rendezvous mit Tieren". (APA/dpa)