Berlin - Mit einer Sonderausstellung erinnert der Förderkreis des Berliner Holocaust-Mahnmals an von den deutschen Nazimachthabern unterdrückte und verfolgte Komponisten. Die jetzt eröffnete Exposition "Von den Nazis verfemte Komponisten: verdrängt, vertrieben, ermordet" richtet sich vor allem an junge Menschen. Diese müssten "begreifen, was wir hatten, was wir verloren haben", sagte die Fördervereinsvorsitzende Lea Rosh in Berlin. Die Vorsitzende betonte, wie wichtig die Erinnerung an den "industriellen Menschenmord" sei: "Das muss man den Menschen erzählen. Wir sind das den Opfern schuldig."

In einem Pavillon am Mahnmal werden die Lebensgeschichten und Musikstücke von 20 Komponisten vorgestellt, darunter Kurt Weil, Arnold Schönberg und den Schriftsteller und Komponisten Max Brod. Zusätzlich ist eine Konzertreihe geplant. Angesichts der hohen Besucherzahlen des Mahnmals äußerte Rosh sich zuversichtlich, dass die Ausstellung insbesondere von jungen Menschen angenommen werde. Denn unter den 2.000 bis 2.500 Besuchern pro Tag im "Ort der Information", dem Museum unter dem Denkmal, seien Schulklassen die größte Besuchergruppe. (APA/dapd)