Zirndorf - Playmobil wächst und wächst und wächst. 507 Millionen Euro erlöste das deutsche Familienunternehmen im vergangenen Jahr, ein Plus von sieben Prozent. "Damit haben wir mit Playmobil erstmals die magische Umsatzschwelle von 500 Millionen Euro überschritten", sagte Geschäftsführerin Andrea Schauer. Auch mit dem Gewinn sei sie zufrieden. Für Playmobil ist es das elfte Erfolgsjahr in Folge.

"Wachstumstreiber im deutschen Markt waren die Neuheiten, aber auch das unterjährige Geschäft hat stark angezogen", erläuterte Schauer. Traditionell erwirtschaftet die Spielwarenbranche rund 40 Prozent des Umsatzes in den letzten acht Wochen des Jahres. Zugpferde des vergangenen Jahres waren der Adventkalender sowie die neu eingeführten und mit technischen Raffinessen ausgestatteten Agenten. Rund 100 Mio. Figuren hat Playmobil 2010 produziert, insgesamt wurden bereits 2,4 Mrd. Stück hergestellt.

Mit acht Prozent Marktanteil ist Playmobil hinter Lego die Nummer zwei auf dem deutschen Markt. Auch im kommenden Jahr will das Unternehmen im mittleren einstelligen Bereich wachsen.

Die Erlöse der Brandstätter-Gruppe, zu der außer Playmobil noch der Pflanzentopfhersteller Lechuza gehört, betrugen 2010 knapp 560 Mio. Euro (plus 7,9 Prozent). Die Mitarbeiterzahl stieg auf 3.250, davon arbeiteten 1.780 in Deutschland. 2011 sollen in beide Marken rund 58 Mio. Euro investiert werden.

Kräftiger Auskandsabsatz

Wie schon im Vorjahr wurden 68 Prozent des Playmobil-Umsatzes im Ausland erzielt. Außer in England legten alle Auslandsgesellschaften zu. Am deutlichsten wuchs Playmobil in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland mit einem Umsatzplus von insgesamt 45 Prozent. Im größten Auslandsmarkt Frankreich betrug das Wachstum 5 Prozent. Eine Preiserhöhung in Deutschland schloss Schauer aus. Lediglich im Ausland sollen die Preise um ein Prozent angehoben werden.

Zum Wachstum beitragen sollen im laufenden Jahr vor allem die 97 Produktneuheiten, die auf das ganze Jahr verteilt auf den Markt gebracht werden sollen, um die starke Abhängigkeit vom Weihnachtsgeschäft weiter zu verringern. "Wir setzen hier auf Produkte, die weniger als 30 Euro kosten und die sich Kinder von ihrem Taschengeld selbst kaufen können oder die als Mitbringsel zum Geburtstag geeignet sind", sagte Schauer. Hierzu zählen Sammelserien mit Pferden oder Motorrädern und große Überraschungseier.

Als herausragende Neuheiten - für den etwas größeren Geldbeutel - nannte Entwicklungschef Bernhard Hane die Serie "Future Planet", zu der Raumstationen mit Solar-Anlage, Turbojets und Roboter gehören, eine Steinzeithöhle mit Mammuts und Säbelzahntigern und die große Abenteuerschatzinsel mit Piraten und "magischen" Münzen. (APA)