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Foto: AP/Stadler

Frankfurt/Main - Für den Wiederaufbau des Neuen Museums auf der Berliner Museumsinsel erhält das Büro von David Chipperfield am 28. Jänner den Preis für Architektur 2010 des Deutschen Architektur-Museums in Frankfurt verliehen. Der Bau sei herausragend durch den sensiblen Umgang mit dem beschädigten historischen Bestand und das hohe Niveau der zeitgemäßen Gestaltung, befand die elfköpfige Jury. Der britische Stararchitekt habe einen neuen Maßstab für die Restaurierung von bedeutsamen Bauten gesetzt.

Chipperfield erhielt den Auftrag für die Wiederherstellung des im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Neuen Museum bereits 1997, ab 2003 restaurierte er das Haus. Dabei kam es dem Architekten vor allem darauf an, das Originalmaterial zu erhalten, aber auch die Zerstörungen wie Einschusslöcher oder die durch Wind und Wetter entstandene Schäden sichtbar zu lassen. Nur unwiederbringlich verlorene Teile des Museums ersetzte er durch moderne Elemente. Im Oktober 2009 war das Neue Museum 70 Jahre nach seiner Schließung wiedereröffnet worden.

David Chipperfield Architects wurde 1984 gegründet und hat Niederlassungen in London, Berlin, Mailand und Schanghai. In der Berliner Dependance sind mehr als die Hälfte der rund 150 Mitarbeiter beschäftigt.

Insgesamt waren für den undotierten Wettbewerb bundesweit 23 Projekte - darunter auch Wohnhäuser - nominiert worden. Nominiert für den Preis waren unter anderem die neue Unilever- Firmenzentrale in Hamburg (Behnisch Architekten), das Besuchergebäude der KZ-Gedenkstätte Dachau (Florian Nagler Architekten), das Vitrahaus in Weil am Rhein (Herzog & de Meuron), der Frankfurter Opernturm (Christoph Mäckler Architekten) und die Überdachung des Kleinen Schlosshofs in Dresden (Peter Kulka Architekten). Alle Bauwerke werden bis 29. Mai in einer Schau im Architekturmuseum vorgestellt. (APA)