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Grafik: APA

Wien - 2010 war für die Touristiker ein gutes Jahr. Die Nächtigungen legten um 0,4 Prozent auf 124,82 Mio. zu, bei den Gästen (Ankünften) gab es sogar einen neuen Rekordwert von 33,37 Mio. (+3,3 Prozent), gab die Statistik Austria am Mittwoch bekannt. Für diese respektable Bilanz sorgten insbesondere der große Nächtigungszuwachs in Wien (+10,3 Prozent auf 10,86 Mio.) und jener bei inländischen Gästen (+1,6 Prozent auf 35,01 Mio.).

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings. Weniger gefragt war Urlaub in Österreich bei Gästen aus den wichtigsten Herkunftsmärkten Deutschland und den Niederlanden. Die Zahl der Nächtigungen ging um 1,5 Prozent oder 733.000 Nächtigungen bzw. 4,1 Prozent oder 388.000 Nächtigungen zurück.

Aufgefangen wurde das Nächtigungsminus deutscher und holländischer Gäste durch Zuwächse aus Russland (+23,2 Prozent), der Schweiz (+4,2 Prozent), den USA (+11,9 Prozent), Schweden (+9,6 Prozent), Frankreich (+2,7 Prozent) und Polen (+2,6 Prozent). Weniger Nächtigungen wurden bei Gästen aus Belgien (-2,6 Prozent), Rumänien (-2,5 Prozent) und Großbritannien (-0,5 Prozent) festgestellt. In Summe blieb die Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste mit 89,81 Mio. weitgehend unverändert.

Wien vorne

Nach Bundesländern hat die Bundeshauptstadt Wien mit 10,86 Mio. Nächtigungen und einem Zuwachs von 10,3 Prozent am deutlichsten zugelegt. Damit erreichte Wien einen bundesweiten Marktanteil von 8,7 Prozent, 1980 waren es nur 3,9 Prozent. Auch das Burgenland (+1,5 Prozent), die Steiermark (+0,9 Prozent), Niederösterreich (+0,6 Prozent) und Salzburg (+0,5 Prozent) lagen bei den relativen Zuwächsen über dem Bundesschnitt. Den stärksten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr gab es in Kärnten (-3,7 Prozent), der österreichweite Marktanteil lag damit dort bei 8,7 Prozent. 1980 hatte dieser noch 16,0 Prozent betragen. Auch Oberösterreich (-1,8 Prozent) und Tirol (-0,5 Prozent) verzeichneten Einbußen.

Ein Trend, der sich schon länger abzeichnet, hat sich nun auch in der Jahresstatistik widerspiegelt: Urlauber zieht es vermehrt in höherwertige Quartiere. Während 4- und 5-Sterne-Hotels Nächtigungszuwächse von 4,1 Prozent erzielten, wiesen Privatquartiere mit einem Minus von 6,7 Prozent signifikant hohe Nächtigungsrückgänge auf. Auch 1- und 2-Sterne-Betriebe mussten Einbußen von 3,8 Prozent hinnehmen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen und betrug im Jahr 2010 nur noch 3,7 Nächtigungen.

Im Dezember 2010 wurde die 10-Millionen-Marke bei den Nächtigungen - bedingt durch die ungünstige Feiertagskonstellation - nicht erreicht. In diesem Monat wurden 9,51 Mio. Nächtigungen in Österreich gezählt, das ist ein Minus von 6,3 Prozent gegenüber Dezember 2009. Die Zahl der Nächtigungen inländischer Gäste verzeichnete ein Minus von rund 90.000 (-4,2 Prozent), jene der ausländischen Gäste sogar um rund 544.000 (-6,8 Prozent). Auch die Zahl der Ankünfte von inländischen Gästen war im Vergleich zum Vorjahreshöchstwert mit 742.000 leicht rückläufig (-0,4 Prozent), jene von ausländischen Gästen verringerte sich um 2,4 Prozent auf 1,89 Mio. Insgesamt nahm die Zahl der Gäste im Dezember somit um 1,8 Prozent auf 2,63 Mio. ab. (APA)