OPENCities Faces

Migration und Vielfalt sind in Wien, wie in jeder anderen europäischen Großstadt, Alltag. Die Fotoausstellung "OPENCities Faces" thematisiert die Offenheit von acht europäischen Städten und porträtiert die Menschen hinter den Einwanderungsstatistiken.

Das British Council hat acht FotografInnen beauftragt, ihre Städte in Augenschein zu nehmen und ihre persönliche Sicht der Geschichten von Menschen mit Migrationshintergrund zu zeigen. Für Wien hat sich der Fotograf Martin Fuchs auf die Suche nach Unternehmen gemacht, die von MigrantInnen geführt werden, wie zum Beispiel Zofia Reinbacher (Bild) eine ist. Sie betreibt die einzige polnische Buchhandlung in Wien.

Die Fotoausstellung tourt durch europäische Städte, bei der Expo 2010 in Shanghai war sie im Pavillon von Madrid zu sehen. Nach Belfast, Bilbao, Cardiff, Düsseldorf, Madrid und Sofia macht die Ausstellung nun im Wiener Gasometer Station, anschließend wandert sie nach Dublin.

Zu sehen bis 27. Februar, 6 bis 24 Uhr
Gasometer Wien, Guglgasse 8, 1110 Wien
Eintritt frei.

Link: OPENCities

Foto: Martin Fuchs

Lieselott Beschorner

Die neue Ausstellung im MUSA stellt den eigenwilligen künstlerischen Kosmos von Lieselott Beschorner zwischen früher Abstraktion und überwuchernder Groteske erstmals in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit vor.

Die 1927 in Wien geborene Künstlerin war an 1945 an der Wiener Akademie in der Meisterklasse von R. C. Andersen und wurde Mitglied der Wiener Secession. Zu Beginn der 1960er Jahre entwickelte sie mit den "Schichtenbildern" eine Technik zwischen Collage und Malerei, die ihr neue Aussagemöglichkeiten gaben.

Zu diesem Zeitpunkt galt sie bereits als arrivierte Künstlerin, mit sehr persönlich gefärbter avantgardistischer Orientierung. Ab 1972 erlangten das Groteske und Kuriose in ihrem Werk zunehmende Bedeutung. Ironie, Humor, aber auch die gefahrenvolle Abgründigkeit der menschlichen Existenz bilden den Grundtenor im weiteren Werkverlauf. In den letzten Jahren entstanden Kalendercollagen, in denen Beschorner vorgefundene Bilder durch Strukturierung mittels Collage, aber auch durch Umformung und Übermalung in neue (Sinn-)Zusammenhänge stellt.

Im Jahr 2008 übergab die Künstlerin der Stadt Wien eine überaus großzügige Schenkung aus ihrem Œuvre.

Zu sehen bis 05. März, Di, Mi, Fr: 11.00 - 18.00 Uhr | Do: 11.00 - 20.00 Uhr | Sa: 11.00 - 16.00 Uhr

Link: MUSA Museum auf Abruf, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus), 1010 Wien. Barrierefreier, kostenloser Eintritt!

Foto: Beschorner, "O.T." aus der Serie "Emotionalien/Hansi Hubmer/Beschorner, "O.T." aus der Serie "Groteskerien", Montage: Redaktion

Babykino

Am Dienstag, 15. Februar, stehen im Votivkino im Rahmen des "Babykinos" zwei Filme am Programm: Um 11 Uhr "I am Love" (Regie Luca Guadagnino, Italien 2009) und um 11.15 Uhr "Giulias Verschwinden" (Regie Christoph Schaub, Schweiz 2009, siehe Bild).

Die Babys können mit in den Kinosaal genommen werden. Der Saal wird nicht ganz abgedunkelt und kann daher mit dem Kind im Arm ohne Stolpern kurz verlassen und wieder betreten werden. Der Ton ist etwas leiser als normal, um schlafende Kinder nicht zu wecken oder zu erschrecken.

Vor der Vorstellung gibt es an der Bar Kaffee und Kuchen, Wickeltisch und ein Flaschenwärmer stehen zur Verfügung. An der Bar ist selbstverständlich Rauchverbot.

Link: Babykino im Votivkino, Währingerstraße 12, 1090 Wien

Foto: Thimfilm

Jazz mit Edith Lettner

Offenheit ist wohl eine besondere Qualität der Saxophonistin und Komponistin Edith Lettner. Für sie bedeutet ihre permanente Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus diversen Kulturen und Genres eine wertvolle Erweiterung ihres Horizonts.

In der Sargfabrik tritt Lettner am Donnerstag, 3. Februar um 20 Uhr mit ihren Projekten auf - zwei Mal Jazz der besonderen Art: "freemotion" mit Gast Nariman Hodjat y aus dem Iran und "African Jazz Spirit", eine Verschmelzung von jazzigen Kompositionen mit Ideen senegalesischer MusikerInnen und afrikanischen Rhythmen. Einer abschließenden Session mit den MusikerInnen aus beiden Formationen steht natürlich nichts im Weg.

Links: Edith Lettner; Sargfabrik, Goldschlagstrasse 169, 1140 Wien

Foto: Osaka.at

Ladyfest-Round-Table mit Quote

Die quote lädt in Kooperation mit dem Verlag Zaglossus und dem Verein kritique zur Buchpräsentation des Bandes "Verhandlungen von Geschlecht nach der Dekonstruktion. Ladyfest Wien 2004" ein. Silke Graf gewann mit dieser Arbeit den Publikationswettbewerb kritique_jeune 2010.

Am Freitag, 4. Februar wird ab 20 am Ladyfest-Round-Table das Spannungsverhältnis zwischen poststrukturalistischen Kritiken an heteronormativen Geschlechtszuschreibungen und der Notwendigkeit, im feministischen Aktivismus die Kategorie "Frau" ins Zentrum zu rücken, diskutiert. Am Podium werden Mitwirkende der bisherigen Ladyfeste in Wien sowie deren Nachfolgeveranstaltungen teilnehmen.

Ab 22:00 Uhr: elchaos und mäx (quote), Special Guest DJ Sam

Links: quote, kritique, Zaglossus; fluc, Praterstern, 1020 Wien

Foto: Flyer Quote/Buchcover Verhandlungen von Geschlecht nach der Dekonstruktion

Filmtipp #1

Ab 21. Jänner bringt das Votivkino Elisabeth Scharangs Film "Vielleicht in einem anderen Leben" (Ö/DL/Hu 2010). Mit schwarzem Humor erzählt sie die Geschichte einer Gruppe ungarischer Jüdinnen und Juden, die im April 1945 auf ihrem Todesmarsch Richtung KZ Mauthausen in einem österreichischen Dorf stranden. Der Weitermarsch verzögert sich, da die Befehlskette der SS reißt.

In dieser Situation beschließt der Häftling Lou Gandolf, ein Opernsänger aus Budapest, seine LeidensgenossInnen zu überreden, die Operette "Wiener Blut" für eine private Vorstellung im Stadel einzustudieren. Er will das Mitgefühl der Bäuerin Traudl Fasching rühren, deren Mann Stefan der Stadel gehört, in dem die Häftlinge lagern. Für das Ehepaar Fasching wird die Begegnung mit den zum Tode Geweihten zu einer neuen Chance für ihre zerrüttete Ehe.

"In den vier Tagen, in denen die Geschichte spielt, wird über das Schicksal aller Beteiligten neu verhandelt. Wie immer in Krisenzeiten geht es darum, auf welche Seite man sich stellt, solange man diese Entscheidung noch selbst treffen kann." (Regisseurin Elisabeth Scharang)

Link: Votivkino, Währingerstraße 12, 1090 Wien

Foto: Filmstill Vielleicht in einem anderen Leben/Votivkino

Die Banalita¨t der Liebe

Savyon Liebrechts Theaterstu¨ck erzählt eine Geschichte u¨ber eine Liebe, eine Geschichte u¨ber die Welt, in der es sie gab: Die Liebe zwischen Hannah Arendt und Martin Heidegger - zwischen zwei bedeutenden TheoretikerInnen des 20. Jahrhunderts, deren Denkwelten sich so sehr beeinflussten, wie sie sich widersprachen.

Liebrecht, als Tochter polnisch-ju¨discher Eltern, Holocaust-Überlebende, in Mu¨nchen geboren, in Israel aufgewachsen, spielt im Titel auf Arendts Schrift von 1963 "Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalita¨t des Bo¨sen" an; sie schafft eine Gegenwartsebene, die einer fiktiven Begegnung zwischen der 69-ja¨hrigen Arendt in New York und einem israelischen Studenten, der sie interviewt; sowie eine Erinnerungsebene über die komplexere Wirklichkeit einer lebenslangen Liebe.

Das Stück wird im Theater Nestroyhof Hamakom aufgeführt: 8. - 12. und 15. - 19. Februar jeweils 20.00 Uhr

Rahmenprogramm: Sonntag, 30. Januar, 12 Uhr - "Aus dem Judentum kommt man nicht heraus". Briefe von Rahel Varnhagen und Texte von Hannah Arendt. Es liest: Dagmar Schwarz

Link: Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 1020 Wien

Foto: Nick Mangafas

Der selbstbewusste Blick

Sie fotografierte Theaterstars, Tänzerinnen und Intellektuelle. Berühmt geworden sind ihre Porträts von Zeitgenossen wie Karl Kraus, Adolf Loos, Alban Berg oder Albert Einstein. Für Furore sorgten in den 1920er-Jahren ihre Bewegungsstudien von nackten Tänzerinnen: Trude Fleischmann (1895-1990) gehört zu den großen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts.

Das Wien Museum ist im Besitz einer international bedeutenden Fleischmann-Sammlung. Weltweit erstmals wird die Fotografin nun im breiten Überblick gezeigt. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Fleischmanns Wiener Zeit von 1920 bis 1938. Zu sehen sind ihre bekanntesten Werke - sie gehören längst zu den Ikonen der Fotogeschichte - ebenso wie bisher unbekannte Arbeiten, etwa ihre Bilder für die Presse, die ein neues Licht auf die Fotografin werfen.

Zu sehen bis 29. Mai, Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 18 Uhr.

Link: Wien Museum Karlsplatz, Sonderausstellungsraum, 1. Obergeschoss, 1040 Wien

Im Bild: Trude Fleischmann, Sibylle Binder, Schauspielerin, Wien um 1935

Foto: Sibylle Binder/Trude Fleischmann, Albertina, Wien

Gen(d)erationen

Im Haus der Frauen in St. Johann bei Herberstein ist zur Zeit die Ausstellung "Gen(d)erationen" zu sehen. Großmutter - To¨chter - Enkelkinder stellen aus: Prof.in Freya Gollowitsch, Mag.a Michaela Ko¨bler-Jatzko, Mag.a Karin Gollowitsch, Katja, Flora, Lena, Kathinka, Hannah.

Link: Haus der Frauen, Erholungs- und Bildungszentrum, Bildungshaus der Dio¨zese Graz-Seckau, 8222 St. Johann bei Herberstein 7

Foto: Gollowitsch

Statement: I Advocate Feminism

Die Ausstellung "I Advocate Feminism" beschäftigt sich mit dem feministischen Kampf gegen alltägliche Diskriminierung, sexuelle Unterdrückung und patriarchale Umgangsformen und zeigt Feminismus als allgemeineres politisches und soziales Engagement.

Im Zentrum stehen dabei nicht nur frauenspezifische Themen, sondern die Veränderung hin zu einem gleichwertigen Umgang beider Geschlechter miteinander und damit einhergehend ein Ende des Patriarchats.

Eine Ausstellung von KulturKontakt Austria, kuratiert von Olivia Nitis.
Mit Arbeiten von Elena Kovylina (RU), Igor Grubic (HR) & Lana Cmajcanin (BA), Patricia Teodorescu (RO). Alle gezeigten Werke wurden eigens für die Ausstellung geschaffen. KulturKontakt Austria fördert KünstlerInnen aus Ost- und Südosteuropa sowie der Türkei mit Unterstützung des BMUKK.

Zu sehen bis 25. Feber, Mo - Fr, 14.00 bis 18.00 Uhr in der Galerie ArtPoint, Universitätsstraße 5, 1010 Wien

Link: KulturKontakt Austria

Foto: Patricia Teodorescu, "Freedom she said", 2010

Retrospektive Birgit Jürgenssen

Das Bank Austria Kunstforum Wien und die Sammlung Verbund präsentieren bis 6. März die erste posthume Retrospektive zum Werk von Birgit Jürgenssen (1949-2003). Der weibliche Körper und seine Metamorphosen stehen im Zentrum ihrer subtilen zeichnerisch, malerisch und fotografisch dominierten Arbeiten.

Die in Wien geborene Künstlerin zählt zu den international herausragenden Vertreterinnen der feministischen Avantgarde. Die Ausstellung zeigt anhand von rund 250 Werken die gesamte Spannbreite ihres Schaffens - darunter zahlreiche bislang unveröffentlichte Arbeiten aus ihrem Nachlass.

Link: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Foto: Sammlung Verbund, Wien/VBK, Wien, 2010