Die Nachfrage nach gewerblichen Immobilien in Europa zog im vierten Quartal 2010 wieder an. Nach Angaben des internationalen Makler-Unternehmens CB Richard Ellis (CBRE) hat sich das Transaktionsvolumen gegenüber dem 4. Quartal 2009 um 27 Prozent erhöht, von 28,1 auf 35,8 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im vierten Quartal 2007 waren noch Immobilien im Wert von gut 60 Mrd. Euro verkauft worden, im Auftaktquartal 2008 waren es nur noch etwas über 40 Milliarden.

Zwei Faktoren hätten zu diesem Wachstum geführt: zum einen die Kontinuität an Großtransaktionen, wie der Verkauf des Stratford City Shopping-Centers für rund eine Milliarde Euro in Großbritannien, der Opernturm-Deal in Frankfurt/Main und die 475-Millionen-Euro-Transaktion der gemischt genutzten Immobilie Klara Zenit in Schweden. "Zum anderen hatte das aggressivere Verhalten der Investoren im Bieterprozess um Spitzen-Immobilien im vierten Quartal einen bestimmenden Einfluss auf die Märkte", heißt es in einer Aussendung.

Insgesamt hat das Transaktionsvolumen in Europa in den vergangenen sechs Monaten signifikant zugenommen - insbesondere in Deutschland, Frankreich und Schweden, wo sich der Wert der Transaktionen in den letzten drei Monaten 2010 auf rund 15 Milliarden Euro mehr als verdoppelte. Die drei Staaten stellten einen Anteil von 42 Prozent des europäischen Transaktionsvolumens.

In nur wenigen Märkten wurde ein Rückgang verzeichnet. In der Ländergruppe mit Österreich, Schweiz, Irland und Griechenland etwa sank das Transaktionsvolumen zum Jahresausklang 2010 um 34 Prozent auf 634 Mio. Euro, in Italien um 23 Prozent auf 1,29 Mrd. Euro und in den Beneluxländern um 11 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro. In CEE wurde ein Zuwachs von 26 Prozent auf 1,65 Mrd. Euro verzeichnet.

"Ein aggressives Bietergefecht um erstklassige Immobilien hat sich 2010 zur 'Marktnorm' entwickelt. Dieses Vorgehen hat sich zum Jahresende eher noch verschärft. Auch die Nachfrage hat sich im Laufe des vergangenen Jahres erhöht, blieb aber in erster Linie auf erstklassige Immobilien und zentrale Standorte konzentriert", erklärt der Geschäftführer von CB Richard Ellis Österreich, Andreas Ridder. Durch das geringe Angebot sei ein Nachfrageüberhang entstanden, der sich kurzfristig nicht ändern werde. "Eine Ausnahme bildet Spanien, wo höhere Renditen Investoren anlocken, auch wenn dabei das Risiko der hohen Staatsverschuldung und die schwachen Wirtschaftsaussichten berücksichtigt werden", so Ridder. Das Transaktionsvolumen in Spanien erhöhte sich um 30 Prozent auf 815 Mio. Euro. (red)