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Wegschauen wird Silvio Berlusconi nicht helfen: der steinerne Imperator beobachtet ihn.

Foto: APA/EPA/Meo

Rom - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat in der Affäre um minderjährige Prostituierte den Ermittlungsbehörden illegale Abhörmethoden vorgeworfen. Er habe ein Recht auf Privatsphäre, sagte der Regierungschef am Samstag. "Ich laufe nicht weg und trete nicht zurück", betonte Berlusconi, der per Telefon bei einem Treffen seiner Partei PdL zugeschaltet wurde. Nach seinen Worten wurden seit Anfang 2010 die Telefonanschlüsse aller seiner Gäste abgehört. Die Anschuldigungen seien lächerlich, sagte der 74-Jährige.

Die Mailänder Staatsanwaltschaft wirft Berlusconi vor, auf Feiern in seiner Villa eine damals 17-jährige Tänzerin für Sex bezahlt zu haben und damit eine Straftat begangen zu haben. Berlusconi hat die Vorwürfe bestritten. Seine Anwälte zweifeln zudem an, ob die Mailänder Behörden für den Fall zuständig sind. Nach ihrer Meinung wäre dies Aufgabe eines Sondergerichtes für Minister.

Berlusconi steht auch politisch unter Druck. Im Dezember überstand er nur knapp einen Misstrauensantrag im Parlament. Das italienische Verfassungsgericht kippte zudem teilweise ein Gesetz, mit dem er vor Ermittlungsverfahren immun gewesen wäre. (Reuters)