Wien - Der Ölpreis hat am frühen Dienstagnachmittag tiefer gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im März 86,45 Dollar und damit 1,62 Prozent weniger als am Montag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 95,42 Dollar gehandelt.

Grund für die fallenden Ölpreise sei zum einen die Prognose steigender US-Rohöllagerbestände, vermuten die Experten der Commerzbank. Darüber hinaus beschwichtigte der saudi-arabische Ölminister Spekulationen um eine drohende Angebotsverknappung. Für dieses Jahr wird der Nachfrageanstieg zwar auf 1,8 Mio. Barrel pro Tag geschätzt, dieser soll aber durch eine Ausweitung des Angebots ausgeglichen werden. Laut den Commerzbank-Analysten dürfte dies auch ohne Probleme möglich sein - die noch freien Förderkapazitäten werden auf 6 Mio. Barrel pro Tag geschätzt.

Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 1.326,00 Dollar und damit tiefer zum Montags-Vormittags-Fixing von 1.347,50 Dollar. Die Analysten der Commerzbank schätzen, dass sich aufgrund der Beruhigung der Euro-Schuldenkrise derzeit das Sicherheitsbedürfnis der Anleger abgeschwächt haben dürfte. Beim börsennotierten Goldfonds SPDR Gold Trust mussten Abflüsse in Höhe von 11 Tonnen verbucht werden. Da die Schuldenkrise aber noch nicht ausgestanden sei und durch Anleihenkäufe der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) die Inflationsrisiken wieder steigen würden, erwarten die Commerzbank-Experten, dass das weitere Korrekturpotenzial eher begrenzt ist.

Ein neues Allzeithoch erreichte am Dienstag in der Früh der Baumwollpreis mit 163,8 US-Cent je Pfund. Nach einer enttäuschenden heimischen Ernte sind 2010 die Baumwollimporte in China gegenüber dem Vorjahr um 86 Prozent auf 2,84 Mio. Tonnen gestiegen. Dadurch, aber auch aufgrund der hohen internationalen Nachfrage sind die weltweiten und insbesondere die US-Lagerbestände für Baumwolle bereits stark zurückgegangen, berichtet die Commerzbank in einem tagesaktuellen Kommentar. (APA)