"Mechanika", Regie: David Sukup, Tschechien, 9 min.


Was wäre wenn...
... Wallace (von "Wallace & Gromit") ein böser tschechischer Haushaltsgeräte-Erfinder im Rausch des Kapitalismus geworden wäre, statt ein lieber Käse und Cracker verschlingender britischer "Düsentrieb"? - Antwort darauf gibt dieser flink und humorvoll animierte tschechische Film über die Machtübernahme geldgeiler Haushaltsgeräte.

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"Morgengrauen", Regie: Wolfgang Dinslage, Deutschland, 13'10 min.

Die Schwester lockt Eva mit der Todesnachricht auf den heimatlichen Hof zurück.

"Er ist noch warm", so die Tochter über den "toten" Vater (Otto Sander) gebeugt.
Gruselig vom Watt-"Spaziergang", über das elterliche Schlafzimmer bis zur in Schauer- und Gegenlicht getauchten Scheune.
Der 13-minütige Showdown wirkt wie aus einem Thriller in klassischer Spielfilmlänge rausgelöst.

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"K-G I nöd och lust(K-G For better or for worse)", Regie: Jens Jonsson, Schweden, 39 min.


Skurrilität meets Normalität
Trotz mehrmaligen Schluckens geht der Kloß im Hals nicht weg.....
weil, ...
eine Frau, die weiß, was andere tun sollen, selbst nicht weiß, was sie eigentlich will...
und ein Biotop erweist sich letztendlich als Lebenswiederbringer.

!-!-!-!-!-!-!-!-!

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"Alles anders", Regie: Ina Weiße, Deutschland, 19 min.

Eine verhängnisvolle Taxi-Fahrt...

Tja, wie oft kann alles in 19 Minuten anders kommen (als man denkt)?
...
ohne dass geschwindelt oder es uns schwindlig wird?

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"Marco Linea Perdida(Lost Line)", Regie: Diego León Ruiz, Kuba, 19 min.

Ein Telefontechniker ist mehr an den Telefongesprächen, die er mithören kann, als an der Reparatur und Wartung der Leitungen interessiert. Das hat Folgen.

Telefon-Märchen-Ingredienzen: blinde Kinderfee - kubanischer Hans-im-Glück - Sehnsucht - Liebe.... seufz!

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"Podobizna (The Portrait)", Regie: Lucie Šimková, Tschechien, 8 min.

Lief bereits bei "Tricky Women": Der Künstler als Hungerleider - aber wenigstens im Trickfilm darf das Schicksal gnädig sein.
Sowas nennt man am Kunstmarkt "Wertsteigerung".

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"Die Katze von Altona", Regie: Wolfgang Dinslage, Deutschland, 29'30 min.

Der Vater versucht aus Rudi Esser seit frühester Kindheit einen Profi-Torwart zu machen und scheitert. Der Sohn duckt sich nämlich lieber und zieht einen BH über.

Gelsenkirchener Barock in Hamburg Altona mit vielleicht zu vielen Klischees über Fußball? Und welche Frau trägt jeden Tag schwarze, rote oder blaue Spitze statt auch mal Baumwollripp? Trotzdem: am Ende durchschreitet ein junges KönigInnenpaar unter Fanfarenklang die Menge: Würde darf auch mal komisch aussehen.

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"Ex & Hopp", Regie: Oliver Haffner, Deutschland, 4 min.

Trennung folgt Selbstmord.

Tod komm, Pointe auch!
Dafür sind die Bilder wie ein perfektes s/w-Foto inszeniert. Mit der Liebe für Linien und Strukturen (Treppengeländer, Tischkanten, Stufenkanten, Badezimmerkacheln ....) kann man sich solidarisieren.

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"El Techo (The Roof)", Regie: Carlos A.V. Ribadeneira, Deutschland, 10 min.

Reihenweise Selbstmorde in einem Wohnhaus.

Das Meer lockt den Betrachter in blaue Tiefen einzutauchen .... mit verhängnisvollen Folgen.
Die Folgen für den des Spanischen nicht Mächtigen (Untertitel hätten sich gut gemacht ...) bleiben nicht aus. Das eine oder andere Fragezeichen bleibt nach dem 10-Minuten-Gedicht zurück.

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"Die rote Jacke", Regie: Florian Baxmeyer, Deutschland, 20'20 min.


Gesichter des Todes am Weg eines Kleidungsstücks, von zwei Augenpaaren gesehen, von zwei Herzen unterschiedlich empfunden.
Hier: "Viel zu inszeniert. Jede Szene prügelt einem ins Auge, worum es darin geht."
Da: "Der Film hat mich - trotz aller Unwahrscheinlichkeit - zu sehr berührt, um halbwegs objektiv zu bleiben. - Der kleine Bengel war einfach herzerweichend ..."

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"Tag 26", Regie: Andreas Samland, Deutschland 18 min.


Nuklearkatastrophe? Strahlenunfall? Suche nach Zeugnissen von Menschlichkeit am 26. "Day after" - gefunden wird sie auch unter dem dichtesten Schutzanzug.
"Ich mach mir jetzt einen Kaffee", sagt auch kafe oft. Aber sicher nicht im Angesicht des Todes.

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"A Case of Doubt", Regie: Torsten Schrank, Deutschland, 3'20 min.

Mini-Tragödie um den Liebesbrief, den eine einsame Schildkröte abschicken will...

Superlieb gezeichnet, aber der "Joke" ist trotzdem alt.
Der Abspann war länger als der Film, oder.....?

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"Finow", Regie: Susanne Quester, Deutschland, 8 min.

"Das Fest des Huhns" à la Kindergruppe, noch lakonischer erzählt, noch witziger.

Ein Spielplatz unter der ethnologischen Lupe. Doch was passiert, wenn dem polizeilosen Utopia die Bananen ausgehen?

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"Short/Cut", Regie: Florian Danhel, Österreich, 4'30 min.

Ein Kurzfilm in memoriam der ORF kunst-stücke. Protagonisten: Eine Hose, die nicht passt, ein paar Oberschenkel, Po und Bauchansatz.

Nicht nur die Hose der Zeit ist eine metaphorische.
"Und wo zwickts bei Ihnen?" wird zum Schluss gefragt. Es zwickt, dass man diesen Augen- und Ohrenschmaus nicht noch mal bei den kunst-stücken sehen kann!

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"Am See", Regie: Ulrike von Ribbeck, Deutschland, 10 min.

Suspense in der (vermeintlichen) Landidylle: Ein Kind kämpft gegen das Ertrinken ... und die streitenden Eltern werden nie davon erfahren.

"Familie", einige Definitionen laut Herkunftswörterbuch: "Gemeinschaft der Eltern und ihrer Kinder", lat. familia "Gesamtheit der Dienerschaft";
Abl. "familiär": "eng verbunden, vertraut, allzu vertraulich" - FAZIT: Das war kein FAMILIEN-Ausflug. - Sind Familien eigentlich immer so seltsam?

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"Viktor och hans bröder(Viktor and his brothers)", Regie: Mårten Klingberg, Schweden, 30 min.

Ja, auch diese Familie ist höchst seltsam. Und der Jüngste - namens Viktor - hat die Funktion, die "Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs" irgendwie zusammenzuhalten.

Sympathische, wenn auch ulkig-freakige Charaktere in einem kurzen, mit Schmunzeln und Tränen durchzogenen Familiendrama.
Antiautoritär verwilderte Teenager sind ein guter Grund, nicht in Schweden zu leben. Aber während der Vater gerade noch Familienstrukturen in Form von drei verschiedenen Handtuchgrößen aufrecht erhalten kann, beweist wenigstens der Kleinste Herz und Hirn.

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"Cuba", Regie: Maurus vom Scheidt, Deutschland, 19'30 min.

Der jugendliche Traum vom Abhauen. Aber wer wird in die Ferne schweifen, wenn er auf einem Hausdach in Nirgendwo ins Ungewisse springen und in einem herrlichen Pool landen kann? - Eine Wasserpistole und ein auf "Sartre-Expertisen" spezialisierter Tankwart ändern letztendlich noch einmal alles.

Der Film spiegelt das wider, was die meisten Menschen nicht ins Erwachsenenleben hinüberretten können!
Ist der Film eigentlich wegen der Musik noch besser? Sportfreunde Stiller mag man eben.

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"Fin de Etapa (The Road)", Regie: Ricardo Benet, Mexiko, 18 min.

Ein erfolgloser und alternder Schauspieler beschließt seinen Selbstmord. Bei der Reise zum Ort des Geschehens wird er von einem jungen Filmemacher begleitet.

Die Gründe sterben zu wollen sind die gleichen wie jene für das Leben ... oder wie war das genau?
Zeitpunkt des Todes? "Warten wir auf den Sonnenuntergang - das ist cinematographischer."

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"La Maldita Circunstancia (The Damn Circumstance)", Regie: Eduardo Eimil Mederos, Kuba, 16 min.

Ein Mann versteht die Welt nicht mehr: draußen herrscht Dürre, nur in seiner Wohnung steigt der Wasserpegel immer höher. Regierungsexperten kratzen sich am Kopf.
Es ist einfach beschissen im Souterrain zu wohnen! Und AUS! (kafe/Josefson)

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