Muses-C fliegt zum Asteroiden. Das Ziel: Bodenproben.

Bild: ISAS
Tokio - Japan hat am Freitag eine Sonde ins All gebracht, die erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde bringen soll. Der unbemannte Flugkörper "Muses-C" wurde von einer 31 Meter langen Rakete des Typs M-5 in den Weltraum gebracht. Der fünfte Start einer solchen Rakete im Raumfahrtzentrum Kagoshima auf der Südinsel Kagoshima verlief ohne Probleme.

"Muses-C" soll drei Mal den Asteroiden 1998 SF36 berühren, der 290 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist. Asteroiden sind Felsbrocken mit einem Durchmesser bis etwa tausend Kilometern. Sie bewegen sich auf eigenen Umlaufbahnen um die Sonne und werden daher auch Kleinplaneten genannt. 1998 SF36 ist nur 690 Meter lang und 300 Meter breit, gehört aber zu den nächsten Nachbarn der Erde. Im Jahr 2001 sammelte eine NASA-Sonde Daten von der Oberfläche des Asteroiden Eros, kehrte aber nicht mit Proben zur Erde zurück.

Die japanische Sonde soll dem Asteroiden nicht nur etwas wegnehmen, sondern bringt auch ein Geschenk mit: 877.490 über das Internet eingeschickte Namen, die auf einem mit Alumininium-Folie beschichteten Schild auf dem Asteroiden zurückbleiben soll. "Muses-C" wird im Juni 2005 auf 1998 SF36 erwartet. Die Bodenproben sollen in einer eigenen Kapsel zur Erde geschickt werden, die zwei Jahre später in der Nähe der südaustralischen Stadt Woomera landen soll. Die 500 Kilogramm schwere Sonde wird den Planungen zufolge insgesamt vier Jahre unterwegs sein und dabei rund 600 Millionen Kilometer zurücklegen. (APA/AP)