Wie Anfang März angekündigt wurde jetzt der Raiffeisen -Anteil an dem Wiener Telekom-Betreiber UTA von bisher 9 Prozent offiziell auf 25 Prozent plus eine Aktie aufgestockt. Die Raiffeisen-Gruppe erwirbt somit - vorbehaltlich der Genehmigung durch das Kartellgericht - die Sperrminorität an Österreichs zweitgrößtem Festnetzanbieter. Details zum heute unterzeichneten Kaufvertrag wurden keine bekannt gegeben.

Eigentümer

Die neue Eigentümerstruktur der UTA sieht nun folgendermaßen aus: Die VTÖB (eine Vereinigung österreichischer Energielandesversorger bestehend aus Bewag, EVN, Kelag, Energie AG, Steweag, Tiwag, VKW und WStW) hält 75 Prozent minus 1 Aktie, die ECOT Internet Holding RZB (Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, Raiffeisenlandesbank Steiermark und UNIQA) 25 Prozent plus 1 Aktie.

"Unterstützung für den erfolgreichen Wachstumskurs"

Wie RZB-Vorstand Manfred Url bereits Anfang März betonte, unterstütze Raiffeisen "mit diesem Schritt den erfolgreichen Wachstumskurs" der UTA. Laut UTA-Vorstand Johannes Schwertner ist die Aufstockung der Raiffeisen-Anteile "eine klare Bestätigung unseres bisherigen Weges und das direkte Resultat der deutlichen Profitabilitätsverbesserung der vergangenen beiden Jahre".

Noch im Jahr 2002 hatte die VTÖB (Vereinigten Telekom Österreich Beteiligungs GmbH) der UTA 68 Mio. Euro zur Verfügung gestellt - im Wesentlichen in Form von Haftungsübernahmen. Zuvor hatte die schweizerische Ex-UTA Mehrheitseigentümerin Swisscom auf Darlehensforderungen gegenüber der UTA im Umfang von 142 Mio. Euro verzichtet.

Pläne

2002 hat die UTA 248 Mio. Euro umgesetzt, um 6 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im Vorjahr vorläufigen Berechnungen zufolge bei minus 10,6 (2001: minus 63) Mio. Euro. Ursprünglich war die UTA von einem positiven EBITDA bereits im Jahr 2002 ausgegangen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2003 plant die UTA nach Eigenangaben ein Umsatzplus von 7 Prozent auf rund 266 Mio. Euro. Das EBITDA soll auf plus 11,2 Mio. Euro drehen. Ende 2002 hatte das Wiener Telekom-Unternehmen 460.000 Telefon- und 330.000 Internetkunden, davon 15.000 ADSL-Kunden. Bis Ende 2003 soll die Zahl auf 530.000 Telefon- und 350.000 Internetkunden - davon 21.000 ADSL-Kunden - steigen.(APA)