Foto:

"Schwachsinn. Das System ist sicher" ,verneinte Michael Weber, Sprecher der ORF-Sendertochter ORS, Infos, Hacker hätten die Verschlüsselung von ORF HD und ORS-Kunde Austriasat geknackt und frei zugänglich gemacht: Sie sei "definitiv nicht gehackt" , sagte Weber vor Weihnachten des vergangenen Jahres zum STANDARD.

Schlüssel im Netz

Nun bestätige er "Futurezone.at" gegenüber, dass das System doch geknackt wurde. TV-Piraten "haben sich den illegal nachgemachten Schlüssel einer Kundenkarte besorgt." Dieser für den Empfang notwendige Schlüssel, macht schon länger im Netz die Runde. Webseiten - die Anleitungen über den Hack verbreiten - droht Weber mit rechtlichen Schritten.

Ausrüstung

Notwendig für die Umgehung der Codierung sind ein nicht zertifizierter Sat-Receiver, ein Computer, Linux, der dazupassende digitale Schlüssel und ein wenig Programmier-Know-how. Betroffen sind alle ORF-Smartcards der "Cryptoworks"-Generationen 4, 5 und 6, die zwischen 2003 und 2006 über den Elektrohandel verkauft worden sind. Potenziell betroffen sind rund 1,3 Millionen Karten. Das Verschlüsselungssystem lässt sich für Auskenner offenbar relativ simpel knacken, berichtete das Internetportal.

Die ORS ist auf das Problem bereits aufmerksam geworden und hat eine wirksame Maßnahme gegen geknackte Smartcards ergriffen: Derzeit wird der Schlüssel im Wochenrhythmus geändert, was bedeutet, dass geknackte Boxen jedes Mal händisch umprogrammiert werden müssen, was für die meisten wohl einen allzu mühsamen Prozess darstellen dürfte.

Neues System

Für die ORS hat das Problem ein zeitliches Ablaufdatum, denn das Cryptoworks-System soll bis 2014 ohnehin auslaufen und abgeschaltet werden. Bis dorthin will man den Kunden das neue System schmackhaft machen. Der Austausch soll auch über den Kauf von Neugeräten erfolgen. (red/APA)

 

Der WebStandard auf Facebook