Wien - Am Sonntag fand in Linz die Frauenkonferenz der Sozialistischen Jugend Österreich (SJÖ) statt. Als neue Frauensprecherin wurde Laura Schoch aus Wien einstimmig gewählt, die damit Christine Utzig nachfolgt. Schoch fungierte bereits seit zwei Jahren als frauenpolitische Sekretärin der SJÖ und ist überdies Frauensprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SJ Wien. Als frauenpolitische Sekretärin der Sozialistischen Jugend wurde die 19-jährige Oberösterreicherin Sybilla Kastner von den Delegierten ebenfalls mit hundert Prozent bestätigt.

Lohndifferenz "Ausdruck der Frauenunterdrückung"

Bei der Konferenz wurde neben der Wahl der neuen Sprecherin und der frauenpolitischen Sekretärin auch die frauenpolitische Situation in Österreich diskutiert, im Mittelpunkt stand dabei die auseinanderklaffende Lohnschere zwischen Männern und Frauen: "Frauen werden in Österreich als Menschen zweiter Klasse behandelt. Die Lohnunterschiede werden auch wegen der immer prekärer werdenden Arbeitsverhältnisse verschärft und sind offensichtlichster Ausdruck der Frauenunterdrückung." Die SJ werde sich daher weiterhin für die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen, besonders am Arbeitsmarkt und im Bildungsbereich einsetzen, so Schoch.

Harte Kritik übte die neue Frauensprecherin am jüngsten von der Bundesregierung beschlossenen Budget: "Auch aus feministischer Perspektive lässt das Budget mehr als zu wünschen übrig." Zur Abmilderung der Erhöhung der Mineralölsteuer wurde die PendlerInnenpauschale aufgestockt, da diese jedoch nur an BezieherInnen von Einkommen über 1.200 Euro ausgezahlt wird, "sind meist in schlecht bezahlten Branchen tätige Frauen wieder einmal klar benachteiligt. Dagegen werden wir weiterhin entschlossen Widerstand leisten", lautete Schochs Ansage. Denn für Feministinnen "endet der Kampf erst, wenn wirkliche Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen erreicht ist." (red)