Nokias größtes Problem ist wohl das veraltete, nicht konkurrenzfähige Betriebssystem Symbian, samt state of the art Browser.

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Wie das Wall Street Journal berichtet, bringt Nokia das Smartphone X7 doch nicht auf den amerikanischen Markt. Ursprünglich sollte das Nokia X7 ausschließlich bei Mobilfunkanbieter AT&T erscheinen. Das WSJ beruft sich dabei auf "mit der Situation vertraute " Personen.

Rückzug

Das Nokia X7 sollte bei AT&T noch vor Beginn des Mobile World Congress 2011 in Barcelona erscheinen. Damit hätte es sich um den ersten US-exklusiven Launch für Nokia gehandelt seit Ex-Microsoft-Manager Stephen Elop die Geschäftsführung des finnischen Herstellers letzten September übernommen hatte. Mit der Entscheidung das X7 in den USA doch nicht auf den Markt zu bringen hinkt man weiter hinter RIMs Blackberry, Apples iPhone und Googles Android hinterher.

Markt wächst rasant

Am US-Markt liegt Nokia hinter den anderen drei Anbietern zurück, erklärt Roger Kay des Technik-Beratungsunternehmens Endpoint Technologies Associates. "Das ist ein schnell voranschreitender Markt, da möchte man nicht einfach herum sitzen", führt Kay weiter in Bezugnahme auf Nokia aus.

Wie es aus internen Kreisen heißt zog Nokia das X7 zurück, weil man von Anbieter AT&T nicht genügend Marketing-Engagement erwartet habe. Der Rückzug in den USA soll weiters keinen Einfluss auf den Start des X7 in anderen Ländern haben.

Nun muss sich Nokia auf das N8 verlassen, welches in den USA von keinem Mobilfunkanbieter beworben wird. Das N8 kann dort ausschließlich über die Nokia-Webseite um 470 US-Dollar bezogen werden.

Konkurrenz wächst

Nokia gelingt es nicht ein konkurrenzfähiges Smartphone auf den Markt zu bringen, die Konkurrenz ist mit dem iPhone und einigen Android-Geräten schlichtweg zu groß. Auch kündigten Unternehmen wie Motorola oder HTC bereits leistungsstärkere Android-Smartphones auf der Consumer Electronic Show 2011 in Las Vegas an. Außerdem wird, nach AT&T, künftig auch Verizon das iPhone 4 im Sortiment führen.

Nokias größtes Problem ist wohl das veraltete, nicht konkurrenzfähige Betriebssystem 

Nokias größtes Problem ist wohl das veraltete, nicht konkurrenzfähige Betriebssystem Symbian, samt "state of the art" Browser.  Im letzten Geschäftsquartal kündigte Nokia-Chef Elop an, dass man - das gemeinsam mit Intel entwickelte Linux-Betriebssystem - MeeGo erst im Jahr 2011 veröffentlichen werde. Ein weiteres Problem stelle mangelndes Engagement am US-Markt dar, erklärt Daniel Hayes von der Beratungsfirma ITRP. Bislang konnte Nokia aufgrund wachsender Zahlen im Ausland auf den US-Markt verzichten, so Hayes. Doch mit der wachsenden mobilen Internetnutzung in den USA könne es sich Nokia nicht leisten untätig zu bleiben.

Nokia-Chef Elop kündigte Ende-2010 an, dass man durchaus auf Augenhöhe mit der Smartphone-Konkurrenz gelangen könne, das erfordere allerdings einen Strategiewechsel. Denn noch im 3. Quartal des vergangenen Jahres war Nokia mit 32,7 Prozent (zuvor 38,3 Prozent) Marktanteil führender Smartphone-Hersteller weltweit - so die Marktforscher von IDC. Nach Zugewinnen von Samsung, HTC und Apple liegt Nokia nun nicht mehr unter den fünf größten Smartphone-Herstellern in den USA.  (pd)

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