Wien - Die Generation 60 plus achtet bei ihrer Ernährung verstärkt auf hohe Qualität der Lebensmittel, Genuss und Gesundheitsaspekte. Am liebsten wird nach wie vor Hausmannskost verspeist. Mit ihrer Wohnsituation ist der Großteil der Pensionisten zufrieden. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sowie der Allianz-Versicherung, die in Wien präsentiert wurde.

Traditionelle Hausmannskost wird von 70 Prozent sehr gerne und damit am liebsten gegessen. "Die Mittelmeerküche  ist mit 26 Prozent bereits weit abgeschlagen", betonte AGES-Sprecherin Ingrid Kiefer. Die Vollwertküche (18 Prozent) liegt im Mittelfeld, während die asiatische (9 Prozent) und vegetarische Küche (8 Prozent) kaum Anklang bei den Pensionisten findet.

Brot vor Milchprodukten

Am häufigsten am Speiseplan steht bei den 300 Befragten zwischen 60 und 80 Jahren Brot, das von 92 Prozent mindestens einmal täglich gegessen wird. Gefolgt von Milchprodukten (79 Prozent) und Obst (72 Prozent). Gemüse (52 Prozent) und Vollkornprodukte (42 Prozent) werden seltener täglich konsumiert. Fleisch wird von über der Hälfte der Pensionisten zwei- bis dreimal pro Woche verzehrt.

"Bei den Geschlechterunterschieden zeigt sich das Bild, das wir immer sehen. Frauen essen mehr Obst und Gemüse, während Männer einen höheren Fleischkonsum haben", erklärte Kiefer. Die Umfrage ergab, dass in Mehrpersonenhaushalten fast täglich frisch gekocht wird (86 Prozent; Singlehaushalte: 72 Prozent) und weniger Fertigprodukte benutzt werden. Etwa ein Drittel geht regelmäßig auswärts essen, wobei die Gründe dafür vielfältig sind. Knapp ein Viertel der Männer gab an, nicht gerne selbst zu kochen und immerhin zwölf Prozent, dass sie es gar nicht können. Bei den Frauen erklärten 20 Prozent, dass sie nicht gerne alleine essen.

Veränderte Pflegesituation

Der demografische Wandel in der Gesellschaft verändert auch die Pflegesituation. Im Jahr 2010 waren 23 Prozent der Bevölkerung über 60 und im Jahr 2050 soll der Anteil auf 34 Prozent steigen. Bei einer künftigen Pflegebedürftigkeit gehen 55 Prozent davon aus, dass sie von ihrer Familie sehr stark oder stark unterstützt werden. "Wie das realisiert werden kann, ist jedoch eine andere Frage", sagte Allianz-Vorstand Johann Oswald. Senioren fürchten allerdings auch, den Jüngeren zur Last zu fallen.

Besonders wichtig für die Studienteilnehmer, die alle noch zu Hause lebten, ist in den eigenen vier Wänden wohnen zu können (89 Prozent). 79 Prozent sind mit dieser Wohnsituation zufrieden und etwa die Hälfte würde für nichts auf der Welt das Haus oder die Wohnung aufgeben. Interesse an Pflegeorganisationen, wie "Essen auf Rädern", ist nur mäßig vorhanden. (APA)