Weltjogginghosentag und Weltknuddetag am 21. Jänner.

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Es sollte der Chefetage dieser Zeitung zu denken geben, dass mich Mitglieder des Außenpolitischen Ressorts aufgefordert haben, an dieser Stelle doch den "Weltknuddeltag" am 21. Jänner, also übermorgen, anzukündigen. Zuerst war ich versucht, den guten Leuten im Geiste des Anwalts Hugo Sperber aus der Tante Jolesch zu antworten, der beklagt, dass ihm sein Klient unter der Hand verblödet. Und überhaupt, was heißt "Weltknuddeltag" auf Österreichisch? Auf Englisch ist es der "International Hugging Day", und da fällt mir mein alter amerikanischer Freund J., wohnhaft in Essen, ein, der seine Mails mit "Huggen" zu unterzeichnen pflegt. Das heißt zwar auf Schwedisch so etwas wie "behackt", aber ich bin voll der Zuversicht, dass J. das nicht so meint, sondern mir quasi germanische "hugs" schickt.

Jedenfalls, wenn am Freitag Redakteur K. der Chefredakteurin begegnet und sie plötzlich an seine Brust reißt, sollte sie nicht erschrecken: Dann ist es wahrscheinlich so, dass K. die Gebrauchsanweisung, die der Erfinder dem "Weltknuddeltag" beilegt, nicht gelesen hat, die da lautet: "Personen nicht wahllos umarmen - im Zweifelsfall vorher fragen." Diese Rücksichtnahme ist von jenen nicht zu erwarten, die den ebenfalls auf den 21. Jänner fallenden "Weltjogginghosentag" begehen. Zwischen Weltjogginghosen und Weltknuddel würde ich, wenn ich wählen muss, Letzteres nehmen. Und am Freitag zu Hause bleiben. (guha, DER STANDARD, Printausgabe, 19.1.2011)