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Dürreopfer Weizen.

Foto: APA/Jan Woitas

Richtigstellung: Die folgende Meldung wurde gestern von EurekAlert, dem Nachrichtendienst der American Association for the Advancement of Science (AAAS), in die Welt geschickt und prompt von vielen Nachrichtenagenturen weltweit (unter anderem der APA) und auch vielen Medien aufgegriffen. In der Zwischenzeit wurde die Pressemeldung über die Studie, die von der argentinischen NGO Universal Ecological Fund (UEF) verantwortet wird, von der AAAS zurückgezogen. Die Prognose sei durch die verfügbaren wissenschaftlichen Daten nicht gestützt und ein Anstieg der Temperatur um 1,6 Grad Celsius in den nächsten neun Jahren nicht zu erwarten. Die verantwortliche Studienautorin Liliana Hisas beharrte gleichwohl auf der Richtigkeit ihrer Vorhersage.

Schon in zehn Jahren werde dieser zufolge die Klimaerwärmung zur Verknappung von Lebensmitteln führen, wenn wir so weitermachen wie bisher. Steige der CO2-Eintrag in die Atmosphäre im bisherigen Maße weiter, so werde die mittlere Temperatur im Jahr 2020 um 2,4 Grad Celsius höher sein als zur vorindustriellen Zeit. Dies werde etwa bei Weizen dazu führen, dass 14 Prozent des Bedarfs nicht mehr gedeckt werden könnten, teilte die US-Sektion der Welt-Ökologie-Stiftung in Washington mit.

Heute liegt die globale Durchschnittstemperatur bereits knapp 0,8 Grad über der vorindustriellen Zeit. Forscher sehen nur bei einer Eindämmung der Erderwärmung auf insgesamt maximal zwei Grad die Chance, dass die Auswirkungen des Klimawandels ein für Mensch und Natur erträgliches Maß nicht überschreiten. Derzeit befinde sich die Erde nicht auf diesem Kurs, betont die Stiftung, deren Analyse auf Daten des Weltklimarats IPCC und anderer Gremien der Vereinten Nationen beruht.

Sie berücksichtigte die erwarteten regional unterschiedlichen Auswirkungen der Erwärmung ebenso wie den Bedarf der wachsenden Weltbevölkerung. Diese wird 2020 etwa 7,8 Milliarden Menschen zählen. Trotz leichter Erntezunahmen wird es für sie in zehn Jahren elf Prozent zu wenig Reis geben und neun Prozent zu wenig Mais. Lediglich Soja wird mit fünf Prozent ein wenig über dem Bedarf liegen, errechneten die Forscher. Hauptursache dieser Veränderungen: die Dürre. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 19.01.2011)