Kairo - Vor dem Parlament in Kairo hat ein Ägypter am Montag versucht, sich selbst zu verbrennen. Er folgte damit offensichtlich dem Vorbild des jungen Tunesiers, der mit seiner Selbstverbrennung in seiner Heimat eine Revolution ausgelöst hatte. Nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen wurde der Mann mit Verbrennungen dritten Grades in ein Krankenhaus gebracht.

Zum Motiv des etwa 48 Jahre alten Mannes hieß es, dieser habe mit seiner Aktion gegen die seiner Meinung nach ungerechte Behandlung durch die Behörden protestieren wollen. Er habe zuvor ohne Erfolg versucht, sich gegen die Schließung seines Restaurants zu wehren.
Augenzeugen berichteten Reportern vor Ort, der Mann habe sich auf der belebten Straße vor dem Parlament mit Benzin übergossen. Ein Taxifahrer habe eingegriffen und das Feuer, das sich über seinen Körper ausbreitete, gelöscht.

In Tunesien hatte sich im Dezember ein junger Arbeitsloser aus Verzweiflung angezündet. Seine Selbstverbrennung löste die Protestwelle aus, die schließlich zum Sturz des Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali führte. Auch in Algerien fand der junge Tunesier, der von vielen seiner Landsleute jetzt als Märtyrer verehrt wird, bereits mehrere Nachahmer. (APA/ag.)