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Es sei üblich, Spendengelder in risikoarmer Form zu veranlagen, verteidigt sich der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion.

Foto: Mark Keppler/dapd

Linz - Die Diözese Linz soll seit 2005 insgesamt 400.000 Euro an Spendengeldern aus der Dreikönigsaktion in verlustreiche Immobilienaktien investiert haben, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner aktuellen Ausgabe. Erwin Eder, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, erklärte am Montag der APA, dass 184.000 Euro in Einzelaktien der Conwert Immobilien Invest AG geflossen seien. Den restlichen Betrag könne er so nicht bestätigen.

"profil" liege eine Abrechnung vor, welche die Dreikönigsaktion der Diözese Linz als Käufer von 9.357,408 Einzelaktien von Conwert um 125.000 Euro ausweise, heißt es in dem Bericht. Später sei aufgestockt worden. 2009 stürzte die Aktie von 13,2 auf 2,9 Euro ab, derzeit liege sie bei 10,9 Euro. Eder beteuerte im Gespräch mit der APA, dass keine Mittel verloren gegangen seien. "Wenn man alles, was noch da ist, verkauft, kommt man insgesamt auf eine positive Rendite." Es sei üblich, Spendengelder in risikoarmer Form zu veranlagen. Die Conwert-Aktien wurden 2005 vom Anlageberater als "mittleres Risiko im Bündel einer sicheren Anlage" eingestuft und als "Anlage ohne erhöhte Risikobereitschaft und stärkere Kursschwankungen" beschrieben, so Eder.

Bischof Schwarz: Kein Grund zur Aufregung

Andere Anlageberater haben dem "profil" laut Artikel erklärt, Einzelaktien seien auf Risikostufe vier von fünf anzusetzen. Bischof Ludwig Schwarz habe in einer Stellungnahme keinen Grund zur Aufregung gesehen. Die angekauften Aktien entsprächen "nicht einer hochspekulativen Veranlagung" und "die Veranlagung entspricht den Ethik-Richtlinien der Österreichischen Bischofskonferenz", wird Schwarz zitiert.

"Nur fünf Prozent" in Aktien investiert

Eder gab an, dass nur fünf Prozent der insgesamt acht Mio. Rücklagen in Aktien investiert wurden. Der Rest liege "gesichert auf Sparbüchern und Ähnlichem". Das Geld aus der Sternsinger-Aktion werde jährlich für 500 Projekte in Afrika, Südamerika und Asien eingesetzt, darunter für jene, die im Spendenaufruf genauer beschrieben sind. Die Finanzierung müsse über drei Jahre sichergestellt werden. Das sei der Hintergrund für Zwischenfinanzierungen. Ein Sockelbetrag werde etwas langfristiger angelegt, heute freilich nur noch in "ganz risikoarmen Formen", so Eder.

Ein Gremium mit Mitgliedern aus den Diözesen entscheide über die Verwendung der Gelder. Im Vorjahr hätten 85.000 Sternsinger bundesweit 14,4 Mio. Euro lukriert. Im heurigen Jahr werde eine ähnliche Summe erwartet, hieß es im "profil"-Bericht. Heinrich Brandstetter von der Dreikönigsaktion der Diözese Linz schätzt in dem Artikel, dass etwa 15.000 bis 20.000 Euro pro Projekt und Jahr überwiesen werden. Dreimal jährlich entscheide das Verteilungsgremium, wer wie viel bekomme, egal, womit die Spendenaktion konkret beworben wurde. (APA)