Essen - Siegfried Maruhn, ehemaliger Chefredakteur der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren am Freitag nach langer Krankheit in einem Essener Krankenhaus, wie die WAZ-Mediengruppe mitteilte.

Maruhn führte und prägte die größte Ruhrgebietszeitung 18 Jahre lang. Die Geschäftsführung der WAZ Mediengruppe, Bodo Hombach und Christian Nienhaus, würdigten die journalistische Leistung und die menschliche Vorbildfunktion von Maruhn. Er habe bedingungslos nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit gestrebt, Ausgewogenheit sei für ihn "nicht nur Arbeitsmethode, sondern Lebensstil" gewesen.

Der im ostpreußischen Tilsit geborene Maruhn begann 1952 im Alter von 29 Jahren als Ressortleiter Innenpolitik bei der WAZ. 1958 wurde er stellvertretender Chefredakteur. 1970 folgte er auf Gründer Erich Brost als Chefredakteur. 18 Jahre blieb Maruhn in dieser Position und ging dann in die USA, um als Korrespondent zu berichten. Damit erfüllte sich Maruhn einen Lebenstraum. Als Washington-Korrespondent war er weiterhin bis 1992 für die WAZ tätig und arbeitete als freier Journalist und Buchautor. (APA)