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Dritter Erfolg für Marc Coma bei den Motorrädern.

Foto: Natacha Pisarenko/AP/dapd

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Heimsieg für den Argentinier Patronelli, Sieger der Quad-Kategorie.

Foto: EPA/CEZARO DE LUCA

Buenos Aires - Nasser Al-Attiyah hat erstmals die Rallye Dakar gewonnen. Hinter dem Mann aus Katar, im Vorjahr Zweiter, folgte VW-Markenkollege Giniel de Villiers. Der Südafrikaner lag nach mehr als 9.500 Kilometern durch Argentinien und Chile am Samstag in Buenos Aires 49:41 Minuten zurück. Bei den Motorrädern ging der Sieg an den Spanier Marc Coma, der Cyril Despres aus Frankreich auf Platz zwei verwies.

"Das Rennen zu gewinnen, ist sensationell", sagte Al-Attiyah. Der 40-Jährige hielt auf der vergleichsweise leichten Schlussetappe mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk de Villiers erfolgreich auf Distanz und jubelte schließlich über seinen "größten Moment" in seiner Karriere: "Das bedeutet viel, für mich, für mein Volk, für mein Land und mein Team".

Volkswagen gelang bei der dritten südamerikanischen Auflage der Rallye Dakar der angepeilte Hattrick. Der spanische Vorjahressieger Carlos Sainz, in der Schlussphase durch technische Probleme gebremst, komplettierte mit einem Rückstand von 1:20:38 Stunden das Podium. Wie im vorigen Jahr musste sich der Franzose Stephane Peterhansel nach technischen Problemen und Reifenschäden am BMW X3 mit dem vierten Platz begnügen. Der französische Rekordsieger lag am Ende 1:43:48 Stunden zurück.

Jubiläumserfolg für KTM

Der Sieg von Marc Coma bei der 33. Auflage der Dakar-Rallye hat dem österreichischen Motorrad-Hersteller KTM einen einzigartigen Erfolg beschert. Der Triumph des Spaniers vor Titelverteidiger Cyril Despres aus Frankreich war der zehnte Sieg in Folge für die orangene Marke aus Mattighofen. Gleich neun der ersten elf Fahrer in der Endwertung waren auf Motorrädern aus Österreich unterwegs.

Besonders groß war Genugtuung bei Heinz Kinigadner. Der ehemalige Motocross-Weltmeister und vielfache Dakar-Starter, als diese noch in Afrika stattfand, hatte als KTM-Motorsportchef 2009 einen werksmäßigen Not-Stopp ausgerufen, nachdem die Veranstalter nur noch kleinere 450-ccm-Maschinen für Top-Profis erlaubt hatten. KTM hatte daraufhin die 450 Rally entwickelt. "Das war unsere Antwort auf die überraschende Regeländerung. Wir haben die Herausforderung angenommen, das Ergebnis spricht nun für sich", sagte der Tiroler.

Auch CEO Stefan Pierer befand sich unter den Gratulanten und kündigte nach dem triumphalen Einstand des neuen Bikes an, dass sich KTM nun wieder intensiv im Motorrad-Rallyesport engagieren und die Dakar in Südamerika als Marketing-Plattform nutzen werde. Erst dieser Tage wurde in Sao Paolo/Brasilien eine KTM-Dependance eröffnet. "Wir wollen, dass so viele Teams und Fahrer wie nur möglich auf unseren Motorrädern an Wettkämpfen teilnehmen. Jeder Fahrer ist ein Markenbotschafter, egal ob er Profi oder Privatfahrer ist", sagte Pierer.

Coma und Despres haben die jüngsten sechs der zehn KTM-Siege unter sich ausgemacht und halten nun bei jeweils drei Dakar-Titeln. Nach einem heftigen Scharmützel im Vorjahr fiel die Entscheidung unter den beiden KTM-Werksfahrern diesmal schon relativ früh, nachdem Despres eine zehnminütige Zeitstrafe erhalten hatte.

"Ich habe kleine Fehler gemacht, die aber große Wirkung hatten", sagte Despres, der bei elf Dakar-Starts nun achtmal auf dem Podium gelandet ist. Sieger Coma meinte: "Das Wichtigste war, konzentriert zu bleiben. Ich durfte nicht eine Sekunde die Konzentration verlieren." (APA/dpa/AFP/red)

ERGEBNISSE - 13. Etappe (645 km davon 181 km Sonderprüfung):

  • Autos: 1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP) VW Touareg 1:16:08 Std. - 2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (QAT/GER) VW Touareg +38 Sek. - 3. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (POL/BEL) BMW X3 +1:25 - 4. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (RSA/GER) VW Touareg 1:58 - 5. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/RSA) VW Touareg 2:02 - 6. Stephane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (FRA) BMW X3 2:57

Gesamtwertung (13 Etappen/9605 Gesamt-Kilometer/4580 Prüfungs-Kilometer): 1. Al-Attiyah/Gottschalk 45:16:16 Std. - 2. De Villiers/Von Zitzewitz + 49:41 Min - 3. Sainz/Cruz 1:20:38 - 4. PeterhanselCottret 1:43:48 - 5. Holowczyc/Fortin 4:11:21 - 6. Miller/Pitchford 4:54:42

  • Motorräder: 1. Frans Verhoeven (NED) BMW 1:25:07 Std. - 2. Helder Rodrigues (POR) Yamaha +5 Sek. - 3. Jean de Azevedo (BRA) KTM +19 - 4. Cyril Despres (FRA) KTM 44 - 5. Marc Coma (ESP) KTM 2:16 - 6. Henk Knuiman (NED) KTM 2:47

Gesamtwertung: 1. Coma 51:25:00 Std. - 2. Despres +15:04 Min. - 3. Rodrigues 1:40:20 - 4. Francisco Lopez Contardo (CHI) Aprilia 2:09:45 - 5. Juan Pedrero Garcia (ESP) KTM 3:07:03 - 6. Pal Anders Ullevalseter (NOR) KTM 3:32:56