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Kostelic am Hundschopf.

Foto: APA/AP/Klaunzer

Wengen - Ivica Kostelic hat wie erwartet am Freitag die erste Weltcup-Superkombination der WM-Saison der Herren in Wengen gewonnen. Der Kroate siegte dank Slalom-Bestzeit vor dem Schweizer Carlo Janka, dem Norweger Aksel Svindal sowie Abfahrtssieger Chistoph Innerhofer aus Italien, der mit dem auf Platz fünf liegenden Benjamin Raich auch den besten Österreicher hinter sich ließ. Mit seinem 14. Weltcup-Sieg baute Kostelic (604 Punkte) die Führung im Gesamtweltcup auf Svindal (495) auf 109 Zähler aus.

Prominente Namen standen am Ende ganz vorne. Sehr zur Freude von Raich, der nicht müde wird, immer wieder die Wichtigkeit dieses nicht unumstrittenen  Bewerbs hervorzustreichen. "Wer gewinnen will, muss in beiden Disziplinen stark fahren. Die Kombination gehört aufgewertet, in dem man sie forciert, so dass man sie als Disziplin sieht, die man auch trainieren muss."

"Ein fünfter Platz ist nicht unbedingt das Erhoffte, aber besser als nichts", wusste der Tiroler nicht so recht, wie seine Leistung einzustufen sei. Es war schwierig im Slalom noch viel aufzuholen, meinte Raich, der nach beiden Teilbewerben 1,62 Sekunden Rückstand auwies. In einem "nicht so schwer zu fahrenden" Torlauf reichte es auf der duch die warme Witterung in Mitleidenschaft gezogene Piste für die drittbeste Zeit: "Den Großteil habe ich in der Abfahrt verloren, da ist sicher um einiges mehr drinnen gewesen."

Kostelic hingegen hatte bereits im ersten Teilbewerb mit der fünftstärksten Zeit seine Favoriten-Stellung bestätigt. "Ich bin seit München auf einer guten Welle, auch was Gefühl und Konzentration betrifft", erzählte der Sieger, der nun auch am Sonntag im Wengen-Torlauf als das heißeste Eisen erscheint. Seinen Vorsprung im Gesamtweltcup kommentierte Kostelic zurückhaltend: "Ich habe Chancen wie alle anderen, Aksel kann auch gute Punkte in der Kombination holen. Jetzt fahren wir einmal bis Ende Jänner, dann sehen wir weiter."

Mit Romed Baumann als 13. (+2,76) und Björn Sieber als 15. (+2,92) kamen zwei weitere Österreicher in die Top-15. Joachim Puchner landete auf Rang 20 (+4,25), Philipp Schörghofer schied im Slalom aus. Baumann hatte in der Abfahrt Glück, denn nach der Minschkante vermied er einen Sturz nur knapp. "Da bin ich richtig nahe ans Netz gekommen. Ich wollte mir heute selbst ein Geburtstagsgeschenk machen. Das war es wohl, weil ich das gestanden bin", sagte der nun 25-Jährige.

Mehrere Athleten nützten die Kombinations-Abfahrt, um noch einen Trainingslauf für die Spezialabfahrt herauszuschlagen. Darunter Mario Scheiber, Klaus Kröll und Georg Streitberger. Der erkältete Michael Walchhofer verzichtete hingegen. Wie Didier Cuche (disqualifiziert wegen Spätstarts) vermieden die meisten Spezialisten durch taktische Winkelzüge aber einen Start im Slalom. (rob/APA)