Wien - Die heimischen Investmentfonds haben im abgelaufenen Jahr 2010 unterm Strich im Schnitt wieder Gewinne verbucht. Von insgesamt 1.601 Fonds, die schon seit mindestens einem Jahr auf dem Markt sind, weisen 1.464 eine positive Jahresperformance aus. Nur 132 Fonds performten negativ, fünf Fonds kommen auf eine Performance von exakt null, geht aus der aktuellen Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) hervor.

Im arithmetischen Mittel - ohne Berücksichtigung von Fondsvolumina oder Kategorien - errechnet sich für die Investmentfonds für 2010 eine durchschnittliche Performance von 8,71 Prozent. Damit konnten Fonds weiter zulegen, die guten Performance-Zahlen von 2009 konnten aber nicht wiederholt werden. 2009 lag die durchschnittliche Jahresperformance noch bei 19,25 Prozent. In diesem Jahr hatten sich die Fonds erstmals wieder von den Börsencrashs des Finanzkrisenjahrs 2008 erholt. 2008 wiesen heimische Fonds noch im Mittel ein Minus von 20,60 Prozent aus.

Die beste Einjahres-Performance von 112,86 Prozent weist in der VÖIG-Statistik der "Helvetia Growth Fund" der Bank Austria-Fondstochter Pioneer Investments Austria auf. Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen der "R-Credit-Laufzeitenfonds-2013" der Raiffeisen KAG (plus 93,09 Prozent) und der "Globo I" der Schoellerbank Invest AG (plus 56,67 Prozent).

CEE-Fonds laufen gut

Besonders gute Performance-Werte erzielten auch zahlreiche Fonds mit einem Anlagefokus auf Russland und Osteuropa. So finden sich auf den oberen Rängen auch der "Raiffeisen Russland-Aktien" der Raiffeisen KAG (plus 43,65 Prozent), der "PIA - Russia Stock" von Pioneer Austria (plus 42,96 Prozent in der thesaurierenden Variante) und der "ESPA Stock Russia" der Erste Group-Fondstochter Sparinvest (plus 37,42 Prozent in der ausschüttenden Variante). Sehr gut performt hat dank der Goldpreisanstiege im abgelaufenen Jahr auch der "Gold Stock" von Pioneer Austria (plus 46,84 Prozent).

Die schwächste Einjahres-Performance von minus 43,33 (thesaurierende Fondsvariante) weist die VÖIG-Statistik für den "Multi-Selector-Hedgefonds" der Sparinvest aus, gefolgt vom "s DoubleStock" der Sparkasse Oberösterreich KAG (minus 16,84 Prozent) und dem "Europe Return Fund" der Raiffeisen Salzburg Invest KAG (minus 15,34 Prozent).

Gemessen an der Dreijahres-Sharpe-Ratio liegt wie schon in den Vormonaten der "Real Invest Austria" der Bank Austria Real Invest vorn. Die thesaurierende Variante des Fonds kommt auf eine Sharpe-Ratio von 2,87, die ausschüttende kommt auf 2,66. Den zweitbesten Sharpe-Wert von 1,94 errechnet die VÖIG für den "Allianz PIMCO Mortgage" der Allianz Invest.

Die Sharpe-Ratio setzt die erzielte Performance in Relation zum eingegangenen Risiko und macht damit den Anlageerfolg von Fonds mit verschiedenen Veranlagungskategorien besser vergleichbar. Die über den risikofreien Zinssatz hinausgehende Performance wird dabei durch das Risikomaß Volatilität dividiert. Je höher die Sharpe-Ratio, desto besser ist das Performance/Risiko-Verhältnis. (APA)