Washington - Die jetzigen Space Shuttles der USA sollen in diesem Jahr zum letzten Mal ins All starten. Nach dem Ende des Programms verfügen die USA über keine eigene Möglichkeit mehr, Menschen ins Weltall zu befördern - für Flüge zur Internationalen Raumstation ISS werden sie auf Raketen Russlands angewiesen sein. 2016 sollte laut Plan die NASA wieder mit eigenen Raumfahrzeugen in den orbitalen Pendelverkehr einsteigen können. Doch im Moment sieht es danach aus, als bekämen die Shuttles keine Nachfolger.

Wegen Geldmangels sieht sich die NASA außer Stande, eine solche neue Generation von Raumgefährten zu bauen. Zumindest nicht mit dem zur Verfügung stehenden Geld und im angepeilten Zeitrahmen: Der für 2016 anvisierte Erstflug erscheine angesichts der Budgetzwänge "nicht machbar", hieß es in einem NASA-Bericht an den Kongress, der am Donnerstag in Washington bekannt wurde. Die Umsetzung der bisher vorliegenden Entwürfe für neue Modelle  - eine große Trägerrakete, die Teile der Shuttle-Technologie verwendet - sei "angesichts unserer derzeitigen Haushaltlage nicht bezahlbar".

"Gesetzliche Verpflichtung"

Mitglieder des zuständigen Senatsausschusses für Wissenschaft kritisierten die Haltung der NASA scharf. Bei der Entwicklung einer neuen Trägerrakete und einer Raumfahrtkapsel handle es sich für die NASA "nicht um eine Option, sondern um eine gesetzliche Verpflichtung", hieß es in einem gemeinsamen Brief von vier demokratischen und republikanischen Senatoren an die Behörde. "Die NASA muss ihr jahrzehntealtes Know-how und die milliardenschweren früheren Investitionen nutzen, um ein tragfähiges Konzept zu entwickeln." Zusätzliche Finanzzusagen machten die Senatoren der Behörde nicht.  

Damit ist vorerst unklar, wie es mit dem bemannten Weltraumprogramm der NASA weitergehen wird. Möglicherweise wird zwischen der Weltraumbehörde und dem Kongress doch noch eine Einigung über ein größeres Budget erzielt. Im Frühling will die NASA dem Kongress bekannt geben, welche Entwürfe für künftige Raumfähren ein Aufruf an Privatunternehmen erbracht hat. (APA/red)