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Nachdem der Brisbane River zurückgegangen ist, beginnen die Aufräumarbeiten.

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Auch in Ipswich, 40 Kilometer südlich von Ipswich, ist vieles zerstört. Im Bild ist eine Frau vor ihrem völlig zerstörten Teppichgeschäft zu sehen.

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Die Schäden durch die Hochwasser-Katastrophe im australischen Brisbane sind noch größer als erwartet. Es dürfte Wochen dauern, bis alle Firmen und Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen sind, sagte Mike Swanston, Sprecher des Energieversorgers Energex, am Freitag. "Ich bin entsetzt über den Umfang der Schäden, die wir sehen." Nachdem das Wasser in der Millionenstadt ablief, stand nun in manchen Straßen der Schlamm kniehoch.

Im gesamten Bundesstaat Queensland stieg die Zahl der Todesopfer der vergangenen zwei Wochen inzwischen auf mindestens 16. Etwa 50 Menschen wurden jedoch noch vermisst. Die Überschwemmungskatastrophe habe Schäden in 86 Städten und Ortschaften angerichtet, sagte die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh, in einer ersten Bilanz. Es war die schwerste Naturkatastrophe, die den Bundesstaat je heimgesucht hat.

33.000 Gebäude betroffen

Allein in Brisbane waren 33.000 Gebäude völlig überflutet worden oder hatten Wasserschäden. "Ich hoffe und bete, dass Mutter Natur uns jetzt eine Weile in Ruhe lässt und uns aufräumen und wieder aufbauen lässt", sagte Bligh. Diejenigen, die aus den Notunterkünften in ihre Viertel zurückkämen, müssten sich auf Schreckliches gefasst machen, warnte Bligh. "Einige dieser Häuser werden abgerissen werden müssen."

Die Müllabfuhr fuhr am Freitag wieder erste Touren. Doch auch die Bewohner und Geschäftsleute wurden von Bürgermeister Campbell Newman aufgerufen, beim Säubern ihrer Stadt zu helfen, wenn sie über Bulldozer oder ähnliches Gerät verfügten. Die Priorität sei nun, die Straßen wieder freizumachen, sagte Newman im Fernsehen: "Den Schutt und den Schlamm beiseite räumen und die Straßen wieder öffnen."

150 Abfallcontainer für Möbel

Craig Yeomans, der aus seinem Erdgeschoss den Schlamm schaufelte, sagte der australischen Nachrichtenagentur AAP, er habe noch Glück im Unglück. "Wir sind erleichtert, dass wir wenigstens noch das Haus haben - viele andere Leute haben das nicht mehr."

Die Stadtverwaltung hat 150 Abfallcontainer in Brisbane verteilt, damit die Leute ihre kaputten Möbel loswerden können. Terry Pawson, Manager eines Malerbetriebs, fand nur noch wenig Brauchbares in seinem Geschäft. Die Wassermassen haben fast alles zerstört. "Allein das Ganze sauberzumachen - es bricht einem fast das Herz", sagte er.

Der Finanzminister von Queensland appellierte an Touristen, den Sonnenscheinstaat nicht im Stich zu lassen. "Wer etwas für Queensland tun will, sollte online gehen und einen Urlaub bei uns buchen", meinte Andrew Fraser.

Regenstürme nun in New South Wales und Victoria

Während Queensland das Schlimmste überstanden hat, zogen die vom Wetterphänomen La Nina verursachten Regenstürme unterdessen in südliche Richtung weiter. In den Bundesstaaten New South Wales und Victoria wurden nach Überschwemmungen bereits erste Evakuierungen angeordnet.

Premierministerin Julia Gillard kündigte an, die Zahl der Soldaten im Einsatz gegen die Fluten auf 1.200 zu verdoppeln. Dies sei der größte Hilfseinsatz nach einer Naturkatastrophe seit dem Zyklon Tracy, der 1974 den Nordosten des Landes verwüstet hatte. (APA/AFP/dpa)