Um das Attentat gegen den früheren libanesischen Premier Rafik Hariri im Februar 2005 aufzuklären, rief der Uno-Sicherheitsrat 2007 auf Ersuchen des Libanon ein Sondertribunal im niederländischen Den Haag ins Leben, das im März 2009 seine Arbeit aufnahm. Es ist die erste internationale Rechtsprechungsinstanz, die sich mit terroristischen Verbrechen beschäftigt. Das Tribunal beschäftigt mehr als 330 Menschen aus 62 Ländern und verfügt im Jahr 2011 über ein Budget von mehr als 65 Millionen Dollar (50,1 Mio. Euro). Der Libanon trägt 49 Prozent der Kosten, der Rest wird durch freiwillige Beiträge anderer Staaten abgedeckt. Vorsitzender des Tribunals ist der Italiener Antonio Cassese, der bereits das Tribunal für das ehemalige Jugoslawien leitete. Als Ankläger fungiert der Kanadier Daniel Bellemare. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 14.1.2011)