London - Sie sind nicht nur unglücklich in der Wahl ihrer Hauptnahrungsquelle - Bambus, den sie allerdings nicht sehr effizient verdauen können -, sondern auch wählerisch in Bezug auf den Lebensraum. Beides sind nüchtern betrachtet nicht gerade Faktoren für evolutionären Erfolg. Doch hat menschliches Eingreifen in den Lebensraum der Großen Pandas (Ailuropoda melanoleuca) deren auf lange Sicht mäßig günstige Überlebensaussichten drastisch verringert - so wurden sie zu Wappentieren des Artenschutzes. Und der muss zielgerichtet sein, um die Spezies zu erhalten.

Dass für den Panda Wald nicht gleich Wald ist, zeigt eine aktuelle chinesische Studie. Zoologen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften beobachteten vier Jahre lang, welchen Lebensraum die Bären bevorzugen, wie sie in ihrer am Mittwoch in der britischen Fachzeitschrift "Biology Letters" veröffentlichten Arbeit erklärten.

Das Ergebnis: Die mit maximal 3.000 freilebenden Exemplaren stark bedrohten Tiere fühlen sich in ursprünglichem, altem Wald wohler als in aufgeforsteten Gebieten - eine Feststellung, die wichtig für die chinesische Pandaschutzpolitik sein kann. Es habe sich wie erwartet gezeigt, dass die Pandas sich gerne in Bambuswäldern aufhielten, erklärten die Forscher. Überraschend sei aber gewesen, dass es sie eher in "reife" Wälder ziehe als in jüngere. Möglicherweise sei der Bambus, der unter alten Bäume wachse, nahrhafter, mutmaßten die Wissenschafter um Fuwen Wei. Außerdem könnten sich trächtige Pandaweibchen zwischen alten Bäumen vielleicht besser zurückziehen. (APA/red)