Kopfzerbrechen über den Ehemann: Luna (Zrinka Cvitesic) in dem Filmdrama "Na putu".

Foto: Polyfilm

Die Bosnierin Jasmila Zbanic (Grbavica) widmet sich in ihrem neuen (erneut mit Österreich koproduziertem) Film Na putu - Zwischen uns das Paradies einem brisanten Thema, der schleichenden Radikalisierung eines muslimischen Mannes. Luna und Amar leben als glückliches modernes Paar in Sarajevo, eine Begegnung mit einem alten Kriegskumpel bringt Amar allerdings in Kontakt mit einer orthodoxen Auffassung des Islam, an der er zunehmend Gefallen findet. Eine Entwicklung, die das Paar auseinanderdriften lässt.

Warum Amar, abgesehen von einer diffusen Lebenskrise, für diesen Extremismus empfänglich ist und sich aus seiner Sozialisierung zu lösen beginnt, dafür findet Zbanic keine zwingenden Bilder. Sie konfrontiert den Zuschauer bloß mit den Folgen einer Kausalität, zu der es keine Alternativen gibt. Abgesichert durch die Perspektive Lunas, die sich in ihrem Selbstverständnis als Frau infrage gestellt fühlt, werden hier einseitige Blickweisen eher verhärtet als in Verhandlung gebracht.

Weiters startet Jean-Luc Godards Essay Film Socialism, die Comics-Adaption The Green Hornet, das Melo Love and Other Drugs, die Punk-Doku Es muss was geben, die Mediensatire Morning Glory sowie die Arbeitskampf-Komödie We Want Sex, Horror mit Devil - Fahrstuhl zur Hölle, das peruanische Drama Im Oktober werden Wunder wahr und Tom Tykwers Drei. (kam / DER STANDARD, Printausgabe, 13.1.2011)